Grünes Mosaik in den westlichen Rhodopen

Die Wälder von Smolyan brauchen Schutz.
© Boris MittermeierWeit im Südosten des Grünen Bandes Europa liegt im westlichen Rhodopengebirge an der bulgarisch-griechischen Grenze die Region Smolyan. Das Gebiet besticht durch ein grünes Mosaik aus ökologisch wertvollen Waldgesellschaften und seltenen Graslandtypen. Die Vielfalt an Lebensräumen beherbergt eine breite Palette seltener Pflanzen- und Tierarten. Neben der Balkan-Gämse streifen hier auch Wölfe durch die Landschaft und Smolyan spielt eine Schlüsselrolle als Lebensraum für die bulgarisch-griechische Braunbärenpopulation. Nicht umsonst sind in der Region mehrere Gebiete als Bestandteile des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 gemeldet.
Natura 2000 nur ein Papiertiger?
In Bulgarien sind große Flächen der nationalen Schutzgebiete und damit auch der Natura 2000-Gebiete bewaldet. Die Nutzung der Wälder erfolgt nach zehn Jahre gültigen Bewirtschaftungsplänen, von denen viele die Ziele der Natura 2000-Idee unterwandern. Seltene und gefährdete Lebensräume werden dadurch stark beeinträchtigt. Auch in den Waldgebieten der westlichen Rhodopen ist es notwendig, die praktische Umsetzung der europäischen Standards zu unterstützen.
Die Förster ins Boot holen
Um die in der Region Smolyan liegenden Natura 2000-Gebiete zu schützen und als wertvollen Teil des Grünen Bandes Balkan zu erhalten, müssen wir dringend handeln. Der Forstsektor ist eine wichtige Einkommensquelle in der Region. Unser Ziel ist es, ökologische und ökonomische Interessen miteinander in Einklang zu bringen.
Was machen EuroNatur und seine Partner?
Vorbilder schaffen: EuroNatur und die bulgarische Partnerorganisation Green Balkans zeigen Wege auf, wie sich Natura 2000-Waldgebiete im Sinne von Mensch und Natur nachhaltig nutzen lassen. In enger Zusammenarbeit mit sämtlichen lokalen und regionalen Interessensvertretern erarbeiten wir beispielhaft Bewirtschaftungspläne für zwei der Natura 2000-Gebiete in Smolyan, welche die Natura 2000-Vorgaben berücksichtigen.
Dialog ermöglichen: Wir bringen Interessensvertreter (aus den Bereichen Forst, Naturschutz, Tourismus, Wirtschaft, Jagd usw.) an einen Tisch. Unter anderem wird eine Bürgergruppe gegründet, die sich aktiv in das Management eines ausgewählten Natura 2000-Gebiets einbringt.
Kompetenz schaffen: Wir schulen die Entscheidungsträger und Mitarbeiter der regionalen Forstbehörden im Bereich „Nachhaltige Waldbewirtschaftung in Natura 2000-Gebieten“.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung greifbar machen: Der Erfahrungsaustausch mit deutschen Institutionen ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes. Bei einer Studienreise in Naturparke im Schwarzwald erfuhr eine Gruppe von Forstleuten aus der Region Smolyan, wie Forstwirtschaft und Naturschutz erfolgreich Hand in Hand gehen können.
Partner: Green Balkans
Förderung: Umweltbundesamt (UBA) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU), EuroNatur-Spender