Zu viele Straßen sind der Bären Tod
In Griechenland ist vor allem die Zerschneidung von Bärenlebensräumen durch Transportwege ein brennendes Thema. Jedes Jahr werden griechische Braunbären Opfer von Verkehrsunfällen. Allein zwischen 2008 und 2009 sind rund fünf Prozent der gesamten Bärenpopulation auf diese Weise ums Leben gekommen. Aufgeteilt in zwei voneinander isolierte Populationen findet sich im Westen das größere Bärenvorkommen. Etwas mehr als 200 Kilometer östlich, an der Grenze zu Bulgarien, gibt es einen weiteren, kleinen Bestand.
Zwar tragen die intensiven Schutzmaßnahmen lokaler Naturschutzorganisationen sichtbar Früchte: Seit etwa zwei Jahrzehnten ist zu beobachten, dass die Bären sich langsam wieder ausbreiten und ihre ursprünglichen Lebensräume zurückerobern. Doch der Ausbau des transeuropäischen Verkehrsnetzes droht diese Bemühungen zu untergraben. Die breiten Straßen durchqueren die Lebensräume der Bären und stellen für diese unüberwindliche Hindernisse dar. Die ohnehin kleinen Teil-Populationen werden zerschnitten und derart aufgesplittert, dass sie langfristig nicht überlebensfähig sind.
EuroNatur fördert deshalb:
- Genetische Untersuchungen, um ein klareres Bild der derzeitigen Verbreitung und der Ausbreitungswege der Braunbären in Griechenland zu schaffen.
- Studien, die den negativen Einfluss von Verkehrswegen auf die Mobilität der Bären und den Genaustausch zwischen den Teilpopulationen abschätzen.
- Die Entwicklung von Konzepten, um weitere wichtige ökologische Korridore vor der Zerstörung zu bewahren und den negativen Einfluss von Verkehrswegen wie der Via Egnatia auf Griechenlands Braunbären wirksam zu verringern.
Partner: Callisto
Förderung: EuroNatur-Spender und -Pate