Unser Urwaldprojekt

Rettung der Urwälder in Rumänien

Die Abholzung der Ur- und Naturwälder in den rumänischen Karpaten schreitet nahezu ungebremst voran. Damit droht ein einzigartiges europäisches Naturerbe zu verschwinden. Die über Jahrhunderte gewachsenen Wälder beherbergen eine große Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus speichern diese Wälder große Mengen Kohlenstoff. Damit tragen sie wesentlich zum Klimaschutz bei.

Doch sogar in Nationalparks und anderen Schutzgebieten wird großflächig und illegal Holz eingeschlagen. Um den Raubbau zu beenden, hat EuroNatur gemeinsam mit der rumänischen Naturschutzorganisation Agent Green im Jahr 2016 die Kampagne „SaveParadiseForests“ gestartet.

Jetzt für den Schutz der Wälder in Europa spenden

Schönheit und Schrecken in den Karpaten

Was EuroNatur und ihre Partner für den Schutz der Urwälder in den Karpaten unternehmen und was wir gemeinsam erreichen konnten:

  • Ur- und Naturwaldgebiete ermitteln: In den rumänischen Karpaten wurden die Wälder mit herausragender Bedeutung für die biologische Vielfalt und den Klimaschutz identifiziert. Die von EuroNatur in Auftrag gegebene PRIMOFARO-Studie liefert erstmals konkrete Zahlen, wie viele Hektar potentieller Ur- und Naturwälder es in Rumänien noch gibt. Es sind über eine halbe Million Hektar, also ein riesiger Naturschatz. Die Studie zeigt aber auch das enorme Ausmaß der Abholzungen und die Zerstörung dieser wertvollen Wälder.
     
  • Waldgebiete unter Schutz stellen: Wir haben daraufhin gearbeitet, dass die rumänische Regierung ihren Nationalen Urwaldkatalog erweitert. In der letzten Anpassung sind 14.000 Hektar im Vergleich zum Vorjahr ergänzt worden, darunter das unberührte Boia-Mica-Tal, einer der wildesten Flecke Europas. Trotz dieses Erfolgs fiel die Erweiterung des Urwaldkatalogs viel zu gering aus.
     
  • Vor Gericht streiten: Mit unserer Hilfe konnten unsere rumänischen Partner bereits zahlreiche Gerichtsverfahren gegen illegale Holzeinschläge anstoßen, bzw. fortführen und auch schon einige gewinnen. So haben wir bereits die Annullierung von Abholzungsgenehmigungen erwirkt und damit eine Vielzahl an Waldgebieten vor der Abholzung bewahren können. Im November 2020 hat uns das Berufungsgericht in Bukarest Recht gegeben, dass wir Zugang zu staatlichen und privaten Waldmanagementplänen erhalten. Dies wurde uns oftmals verweigert, was gegen die Umweltinformationsrichtlinie der EU verstößt.

Als ich im Făgăraș-Gebirge die Rinde einer illegal gefällten Rotbuche berührte, stiegen mir Tränen in die Augen. Sie war 300 Jahre alt.

Portrait Annette Spangenberg
Annette Spangenberg, Leiterin Naturschutz bei EuroNatur

Unser Urwaldprojekt – Rettung der letzten Urwälder in Rumänien

Screenshot BFC Urwälder Rumänien
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Helfen Sie mit!

Schließen auch Sie sich dem großen Kreis derer an, die sich für Europas Urwälder in den Karpaten engagieren. Wir sind dankbar für jede Spende für Urwälder oder jeden aktiven Beitrag! Damit unterstützen Sie eine unabhängige und vernetzte Zivilgesellschaft in Europa, die sich kraftvoll für den Schutz unserer letzten Paradieswälder einsetzt. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen!

Romania – Agent Green Report on “Ten methods of theft and reasons for updating SUMAL”, October 2022

(3 MB)

Investigation of Romanian forests in Natura 2000 sites

(4 MB)

Strictly Protecting Forests in the European Union - October 2023

(355 KB)

Massive Logging of Primary Forests and Old-growth Forests in Romania, 2021-2024

(7 MB)

Waldinventur aus dem All

Eine Drohne fliegt über den Urwald in Rumänien.

Waldexpertinnen und -experten überprüfen die Satellitendaten durch Stichproben vor Ort. Manchmal kommen dabei auch Drohnen zum Einsatz.

© Susanne Schmitt

Urwälder in Kroatien? Das hätte fast niemand für möglich gehalten. Selbst unter lokalen Naturschützerinnen und Waldkennern waren sie kaum ein Thema. Aber es gibt sie noch – bedeutende, kaum bekannte Ur- und Naturwälder in den Staaten des westlichen Balkans (Kroatien, Bosnien-Herzegovina, Montenegro, Serbien, Kosovo, Albanien und Nord-Mazedonien). 

2022 haben wir uns auf den Weg begeben, sie ausfindig zu machen und zu retten. Im Zusammenspiel zwischen KI-gestützter Fernerkundung aus dem All und sieben lokalen Partnerorganisationen auf dem Waldboden haben wir ein großes Urwaldpotenzial nachweisen können

Waldkartierer in Montenegro

Unsere montenegrinischen Partner von CZIP, im Wald von Zeletin, der allem Anschein nach ein Primärwald ist. Das Gebiet ist bisher allerdings weder kartiert, noch als Urwald bestätigt und genießt auch keinen Schutzstatus.

© Marija Šoškić Popović

Nun gilt es, diese Flächen Hektar für Hektar aufzusuchen und nach wissenschaftlich anerkannten Methoden als Ur-, bzw. Naturwälder lückenlos zu kartieren. Unser Ziel ist es, herauszufinden, wie gefährdet die Wälder sind und dann zu prüfen, ob diese Gebiete bereits unter Schutz stehen. Ist dies nicht der Fall, werden wir uns für ihren Schutz stark machen.
 

Partner: PPNEA, ERA, CZZS, CZIP, BIOM, MES, BPSSS
Förderung: Aage V. Jensen Charity Foundation, EuroNatur-Spenderinnen und -Spender

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