Geldauflagen im Strafverfahren zugunsten gemeinnütziger Einrichtungen

EuroNatur setzt sich für den Schutz des Seggenrohrsängers, den seltensten Singvogel Europas ein. In Deutschland und Ungarn ist die Vogelart bereits ausgestorben. Brütende Seggenrohrsänger können nur noch in Litauen, Polen, der Ukraine und in Belarus nachgewiesen werden. Den Lebensraum des Seggenrohrsängers, die Seggensümpfe, hat der Mensch durch Trockenlegung, Torfabbau und intensive Landwirtschaft weitgehend zerstört. Die naturnahe Bewirtschaftung dagegen wurde vielerorts aufgegeben, wodurch die Flächen mehr und mehr zuwachsen. Gemeinsam mit dem Baltischen Umweltforum Litauen (BEF) sowie Partnern in Deutschland, Ungarn, Polen und der Ukraine will EuroNatur den Seggenrohrsänger in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wieder ansiedeln. Damit er langfristig wieder stabile Populationen bilden kann, sollen Flächen wieder vernässt und anschließend von der lokalen Bevölkerung naturnah bewirtschaftet werden. 

Um den rückläufigen Trend der Teilpopulationen in Deutschland, Polen, Litauen, Ungarn und der Ukraine zu stoppen, soll die Wiederbesiedlung von mindestens sechs verlassenen Brutplätzen ermöglicht werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, werden 760 Vögel aus Spenderpopulationen in Polen und der Ukraine in Empfängergebiete in Deutschland, Polen, Litauen und Ungarn umgesiedelt.

Der Seggenrohrsänger ist zwar unscheinbar, aber er steht als Schirmart für viele positive Effekte. Wenn wir den Lebensraum dieser Vogelart schützen, tragen wir auch dazu bei:

• das Klima zu schützen. Denn werden Seggensümpfe zerstört, gelangen große Mengen des im Torf gespeicherten CO₂ in die Atmosphäre. Wenn wir diese Feuchtlebensräume aber wieder vernässen, sind sie wahre Wasser- und Kohlendioxidschwämme. Sie helfen, den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren und somit den Klimawandel zu verlangsamen.
• Europas Biodiversität zu bewahren und wiederherzustellen:
• Positivbeispiele zu schaffen, wie Moore nachhaltig bewirtschaftet werden und die lokale Bevölkerung einen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen kann.

Unsere Schutzmaßnahmen für den Seggenrohrsänger kommen unter anderem einer Reihe weiterer Vogelarten zugute, die in der EU selten geworden sind, darunter Bruchwasserläufer, Tüpfelsumpfhuhn und Sumpfohreule. 

Mit der Zuweisung von Geldauflagen an EuroNatur unterstützen Sie 

• lokale Landwirte dabei im Prypiat-Stokhid Nationalpark in der Ukraine Grauweiden und Schilf zu ernten, um die Flächen für den Seggenrohrsänger offen und damit attraktiv zu halten.
• Entlang von alten Entwässerungsgräben Stauanlagen zu bauen, um den Wasserstand zu erhöhen und damit trocken gelegte Seggensümpfe im Nationalpark wieder zu vernässen.
• den Aufbau einer Brikettierungsanlage in Birky, in der das geerntete Schilf aus dem Prypiat-Stokhid Nationalpark zu Brennstoff verarbeitet wird. Das Verbrennen frischer Biomasse ist um ein Vielfaches klimaschonender als die Nutzung fossiler Energieträger wie Torf. Damit wird nicht nur ein Modellprojekt für die Energieunabhängigkeit der Ukraine geschaffen, sondern auch ein Positivbeispiel, wie sich mit Naturschutz Einkommen generieren lässt.

Bitte setzen Sie auch mit Ihrer Zuweisung von Geldauflagen an EuroNatur ein Zeichen, dass die Natur auch in Kriegszeiten eine Stimme braucht, und reichen dieses Schreiben bitte gerne auch an Ihre Kolleginnen und Kollegen weiter - vielen Dank

Der EuroNatur Geschäftsbericht fasst unsere Aktivitäten in den Förderschwerpunkten übersichtlich zusammen und enthält Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stiftung im jeweiligen Jahr.

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