An Deutschlands Autobahnen und Bundesstraßen wird zuviel gepflanzt

Geldverschwendung durch unnötige Pflanzungen

Autobahnkreuz von oben

Autobahnkreuz, (c) Schwaderer, G.

© Gabriel Schwaderer

Presseinformation vom 14. März 2007

 

 

Stuttgart.  Durch unnötige Pflanzungen entlang von Autobahnen und Bundesstraßen werden in Deutschland Steuergelder verschwendet, welche an anderer Stelle für sinnvolle Naturschutzmaßnahmen fehlen; dies kritisierte jetzt die internationale Umweltstiftung EuroNatur. Beim Bau und Ausbau von Fernstraßen würden vielfach sinnlos und in viel zu geringem Abstand Büsche und Bäume gepflanzt, welche schon nach wenigen Jahren mit großem Aufwand wieder durchforstet und zum größten Teil abgesägt werden, betont man bei EuroNatur. "In vielen Fällen wäre es vollkommen ausreichend, einige Initialpflanzungen vorzunehmen und es die Natur selbst machen zu lassen, anstatt für Pflanzung und aufwendige Pflege Steuergelder zu verschwenden", so Stiftungs-Präsident Claus-Peter Hutter.

Den Verkehrsteilnehmern werde Natur- und Land­schaftsschutz vorgegaukelt, wo er in diesem Ausmaß überhaupt nicht notwendig sei. So entsteht der Eindruck, dass die aufwendigen Pflanz- und Rodungs­arbeiten auf Forderungen des Umweltschutzes zurück­gehen, was in den meisten Fällen nicht zutreffend sei. Als Ursache für den übertriebenen Pflanz- und Pflegeaufwand sieht die Stiftung EuroNatur die gesetzliche Kostenregelung, nach der sich die Honorare der Planer nach der verbauten Summe berechnen. Es gehöre nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, dass niemand ein Interesse daran habe, nur die ökologisch wirklich notwendigen Maßnahmen durchzuführen.

Die Gelder wären besser investiert, wenn man an geeigneter Stelle neue Lebensräume wie Feuchtge­biete, Hecken und Gehölze schaffe. Dies würde der Natur mehr helfen und auch bei der Landschaftspla­nung und beim Landschaftsbau Arbeitsplätze auf sinnvolle Art fördern, betont man bei EuroNatur. Die Stiftung fordert einen sinnvolleren Einsatz der für Pflanzungen und deren Pflege ausgegebenen Gelder und fordert im Sinne "echter Nachhaltigkeit" mehr ökologische Effizienz unter Einbeziehung wirtschaftlicher Aspekte.

 

Rückfragen:

Stiftung Europäische Naturerbe (EuroNatur)

Geschäftsstelle Ludwigsburg

Bahnhofstraße 35; 71638 Ludwigsburg

Tel. 07141 / 920321; Fax  07141 / 901183

E-Mail: ludwigsburg(at)euronatur.org

Internet: www.euronatur.org

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