Thomas Freisinger

EU Policy Officer

EuroNatur-Mitarbeiter Thomas Freisinger
© Kerstin Sauer

 „Die EU-Institutionen zeigen zwar hin und wieder guten Willen, gegen den Biodiversitätsverlust vorzugehen, aber meist fehlen den Abgeordneten die Kapazitäten oder einfach die richtigen Argumente. Diese gefährliche Lücke wollen wir Nichtregierungsorganisationen schließen“, sagt Thomas Freisinger. Seit März 2021 vertritt er die Anliegen von EuroNatur in Brüssel. In enger Zusammenarbeit mit verbündeten NGOs wie Bankwatch und vielen weiteren setzt sich Thomas Freisinger dafür ein, dass der milliardenschwere Covid-19-Aufbaufonds der EU die Biodiversität fördert und nicht – wie in den Plänen zahlreicher Mitgliedsstaaten angelegt - das Artensterben weiter befeuert.

 „Wenn du im EU-politischen Umfeld starke Positionen äußerst, fällst du auf. EuroNatur macht nicht so schnell Kompromisse, sondern gehört zu den Organisationen, die eine etwas härtere Linie fahren, zu der sie auch stehen. Das finde ich gut“, sagt Thomas Freisinger

Der europäische Blick auf das Leben ist ihm in die Wiege gelegt. Seine Jugend verbrachte der geborene Münchner in der Nähe von Bordeaux in Frankreich und wählte dann einen Doppelstudiengang, bei dem er alle zwei Semester zwischen beiden Ländern wechseln konnte. In Deutschland studierte Thomas Freisinger empirische Sozialwissenschaften und befasste sich, verkürzt gesagt, mit der Psychologie menschlicher Gesellschaften. In Frankreich machte er seinen Hochschulabschluss in European Affairs/Politics. Nach einigen Jahren Berufserfahrung im öffentlichen Bankensektor, wo er sich mit dem Thema Bankenregulierung hin zu einer grüneren Finanzpolitik beschäftigte, entschied sich Thomas Freisinger für den Sprung in die Naturschutzszene.

Umwelt- und Naturschutz liegen dem leidenschaftlichen Hobby-Rennradfahrer schon lange am Herzen. Bereits als Jugendlicher beteiligte sich Thomas Freisinger ehrenamtlich an der Zerstörung illegal aufgestellter Fallen für Ortolane, eine seltene Ammernart, die in der Region um Bordeaux als Delikatesse gilt. Entgegen EU- und nationalem Recht werden die Tiere dort massenhaft getötet.

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