Es hat eine Weile gedauert, bis das Netzwerk wieder gewachsen ist, doch nun hat die Initiative der Europäischen Storchendörfer ein weiteres neues Mitglied: Das Knepp Estate und das Dorf Storrington in England wurden von EuroNatur ausgezeichnet; auch wegen der Verdienste bei der erfolgreichen Wiederansiedlung von Weißstörchen in Großbritannien.

Feierliche Zeremonie in Storrington: EuroNatur-Projektleiterin Dr. Justine Vansynghel (2. v. l.) übergibt die Urkunden zur Mitgliedschaft im Netzwerk der Europäischen Storchendörfer. Außerdem im Bild: Mark Cramer, Chair of Storrington and Sullington Parish Council; Isabella Tree, Knepp Rewilding; Laura Vaughan-Hirsch, White Stork Manager Knepp (v. l. n. r.)
© Anja Arning
Ganz frisch geschlüpft: Wenige Tage alte Weißstorchküken im Nest. Dieses befindet sich auf dem Boden in einem eingezäunten Gebiet des Areals. Die Elterntiere sind verletzt, teilweise flugunfähig. Sie wurden im Knepp Estate aufgepäppelt und mit zusätzlichen Fütterungen unterstützt, so dass sie ihre Jungen großziehen können.
© Anja Arning
Weißstörche sind gesellige Vögel. Sie brüten nicht nur eng beieinander, sondern gehen auf den Feldern und Wiesen des Knepp Estate auch gemeinsam auf Nahrungssuche.
© Knepp Estate/ White Stork ProjectStorrington, Radolfzell. Das Netzwerk der „Europäischen Storchendörfer“ ist seit dem 5. Mai 2025 um ein Dorf reicher. Im Rahmen des ersten Stork & Wildlife Revival Festivals auf dem in Storrington zeichnete die internationale Naturschutzstiftung EuroNatur das englische Knepp Wildland und Storrington als „Europäisches Storchendorf“ aus. Die Weißstorchkolonie in Knepp ist Teil des Weißstorchprojekts, einer Initiative zum Wiederaufbau einer wildlebenden Brutpopulation in Großbritannien, wo Weißstörche über Jahrhunderte ausgestorben waren.
Nach fast zehn Jahren ist das Netzwerk der Europäischen Storchendörfer damit wieder gewachsen. „Wir sind sehr froh, mit dem Knepp Estate und Storrington ein englisches Storchendorf aufgenommen zu haben, das die Werte der Initiative teilt und deren Anforderungen erfüllt“, sagt Dr. Justine Vansynghel, Projektleiterin bei EuroNatur. „Knepp und Storrington bringt mit seinem Ansatz des Rewilding neue Impulse in das Netzwerk ein, worüber sich auch die anderen Storchendörfer freuen“, so die Biologin. „Zudem betont die Wahl den verbindenden Charakter des Netzwerks: Ob EU-Mitglied oder nicht, beim Schutz unserer Zugvögel kennt Europa keine Grenzen.“
„Wir fühlen uns geehrt, dass wir in das Netzwerk der Europäischen Storchendörfer aufgenommen wurden und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Kollegen auf dem ganzen Kontinent. Besonders stolz sind wir auch auf die Teilnahme an unserem Stork and Wildlife Recovery Festival in Storrington, das hoffentlich zu einem alljährlichen Ereignis von nationaler Bedeutung wird“, sagt Laura Vaughan-Hirsch, Projektleiterin Weißstorch beim Knepp Estate.
Hintergrundinformationen:
- Initiative „Europäische Storchendörfer“: Seit 1994 zeichnet EuroNatur Dörfer und Gemeinden als „Europäisches Storchendorf“ aus, in denen viele Störche leben und die sich besonders für den Storchenschutz einsetzen. Damit schafft EuroNatur eine wachsende Allianz für den Schutz der Schreitvögel und setzt einen Gegenpol zum steigenden Lebensraumverlust für Weißstörche in Europa. Mit dem Knepp Wildland und Storrington wird nach fast zehn Jahren wieder ein Dorf ausgezeichnet; es ist Storchendorf Nummer 16. Weitere Informationen erhalten Sie unter storkvillages.net bzw. www.euronatur.org/unsere-themen/vogelschutz-in-europa
- Das englische White Stork Project ist eine Kooperation zwischen der Roy Dennis Wildlife Foundation, dem Cotswold Wildlife Park, dem Knepp Estate, dem Wadhurst Park und der Knepp Wildland Foundation, mit tatkräftiger Unterstützung von Freiwilligen, die bei der Vogelpflege, der Öffentlichkeitsarbeit und dem Nestmonitoring helfen. Das Projekt liefert auch wichtige Informationen über die Zugroute der Störche nach Nordafrika. Lebensraumverlust, Jagd, Pestizide und Stromleitungen setzen die Storchenpopulationen unter Druck, sodass ihr Schutz internationale Zusammenarbeit erfordert. Weitere Informationen erhalten Sie unter whitestorkproject.org
Rückfragen:
Christian Stielow, EuroNatur, christian.stielow(at)euronatur.org, Tel.: 07732/927215
Laura Vaughan-Hirsch, White Stork Project, laura(at)kneppwildlandfoundation.org