Auf Nimmerwiedersehen?! Erste Zugvögel verabschieden sich gen Süden

EuroNatur: Klimaveränderung, Jagd und intensive Landwirtschaft bedrohen die Nomaden der Lüfte

Presseinformation vom 28. Juli 2005

Radolfzell. Die ersten Mauersegler und Pirole packen bereits ihre Koffer und machen sich auf den Weg in ihre afrikanischen Wintergebiete, berichtet die internationale Umweltstiftung EuroNatur. "Leider werden viele der Vögel, die jetzt gen Süden aufbrechen, nächstes Frühjahr nicht zurückkehren", sagt EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter. "Immer noch sterben jedes Jahr auf dem Zugweg Millionen Vögel durch die Schrotladungen oder Fallen von Vogeljägern. Hinzu kommt die rasante Entwicklung der Intensiv-Landwirtschaft, die in den letzten 30 Jahren vielen Arten schwer zugesetzt hat." Über die Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf Zugvögel gibt es nach Angaben von EuroNatur bislang wenig gesicherte Untersuchungen. Es sei aber anzunehmen, dass einige Arten auch darunter zu leiden hätten.

Nach einer aktuellen Studie der Europäischen Kommission ist der Bestand von Feld-Vogelarten wie Feldlerche, Grauammer oder auch Kiebitz seit 1980 europaweit um 32% zurückgegangen. Die Studie führt den dramatischen Rückgang zu einem Großteil auf die Veränderungen in der landwirtschaftlichen Praxis zurück.

Dabei werden nicht nur die Arten weniger, sondern auch die Anzahl der Tiere verringert sich. Nach Beobachtungen der Vogelwarte Radolfzell gab es auf einer Untersuchungsfläche am Bodensee vor wenigen Jahrzehnten über 3.000 Vögel. Heute zählt man dort nur noch 2.000.

"Damit der Frühling in Zukunft nicht immer stummer wird, drängen wir politisch und in konkreten Projekten auf ökologische Bewirtschaftung sowie eine konsequente Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie", betont EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter und ergänzt: "Über die Ladentheke entscheiden die Konsumenten nicht nur über artgerechte Tierhaltung und gesunde Nahrungsmittel, sondern auch über das Schicksal vieler wild lebender Arten, die auf eine giftfreie und strukturreiche Landschaft angewiesen sind."

 

Bei Rückfragen:

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78315 Radolfzell

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