Bartgeier erobern Nordspanien zurück

Nach jahrelanger intensiver Vorbereitung wurden Mitte Juni erstmals zwei junge Bartgeier im Nationalpark Picos de Europa in Nordspanien ausgewildert. Ziel ist es, den in diesem Gebiet ausgestorbenen Vogel dort wieder dauerhaft anzusiedeln.


Ursprünglich in weiten Teilen Europas verbreitet, wurden die Bartgeier im letzten Jahrhundert in vielen ihrer ursprünglichen Lebensräume ausgerottet. In Spanien bilden Bartgeier nur noch in den Pyrenäen eine überlebensfähige Population. Um die Art auf der Iberischen Halbinsel langfristig zu erhalten, ist das zu wenig. Daher setzt sich die spanische Stiftung für den Schutz der Bartgeier (FCQ) seit vielen Jahren dafür ein, auch im Kantabrischen Gebirge wieder einen dauerhaften Bestand aufzubauen. Mitarbeiter von FCQ retteten Eier von Geierpaaren der Pyrenäen-Population, denen es seit Jahren nicht gelang ihre gelegten Eier auszubrüten, und zogen die Küken in der Geier-Zuchtstation in Alfranca auf. Am 15. Juni wurden die mit drei Monaten bereits ausgewachsenen Vögel in den im Osten des Kantabrischen Gebirges gelegenen Nationalpark Picos de Europa gebracht. Dort bleiben sie noch einen Monat in einer Auswilderungsvoliere, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, bevor die Mitarbeiter von FCQ sie schließlich in die Freiheit entlassen.

Wie alle Geier gehört auch der Bartgeier zu den Aasfressern. Seine Spezialität sind die Knochen toter Tiere, von denen sich die erwachsenen Vögel nahezu ausschließlich ernähren. Gemeinsam mit der spanischen Naturschutzorganisation FAPAS setzt sich EuroNatur seit Jahren dafür ein, die Bedingungen für Aasfresser im Kantabrischen Gebirge zu verbessern.

 

Mehr zum Auswilderungsprojekt im Nationalpark Picos de Europa

Link zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung „Hol’s der Geier“

Link zum EuroNatur-Partner FAPAS

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