Erfolg für Rumäniens Urwälder: Abholzungsverbot im Nationalpark Domogled

Der rumänische Oberste Gerichtshof verbietet die weitere forstwirtschaftliche Nutzung der alten Wälder im Nationalpark Domogled-Valea Cernei. Das Urteil folgt einem Gerichtsverfahren, das von unserer Partnerorganisation Agent Green initiiert worden war.

Kahlschlag-Schneise in einem Winterwald

Abholzungen im Domogled-Nationalpark aus diesem Winter; hoffentlich bald ein Bild der Vergangenheit.

© Alexandru Teleaga

Die alten Wälder rund um Domogled sind nicht nur als Nationalpark und Natura 2000-Gebiet geschützt, sondern ein Teil ist zusätzlich als UNESCO-Weltnaturerbe ausgewiesen. Der gesamte Nationalpark dient dem Welterbegebiet als Pufferzone. Trotzdem sind in den letzten Jahren viele Altwälder im Schutzgebiet einer intensiven und kommerziellen Forstwirtschaft zum Opfer gefallen.

Das Gerichtsurteil beendet diesen Raubbau nun. „Der Domogled-Nationalpark kann zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder in Ruhe atmen“, sagt Gabriel Paun, Geschäftsführer von Agent Green und EuroNatur-Preisträger 2016. „Knapp 20.000 Hektar Wald im Nationalpark sind ab heute endlich streng geschützt. Jede weitere Abholzung in diesem Gebiet bedeutet nun eine Straftat und einen Verstoß gegen Gerichtsentscheidungen“, so Paun.

EuroNatur und Agent Green begrüßen die Gerichtsentscheidung als wichtigen Meilenstein in ihrer Kampagne zur Rettung von Rumäniens Paradieswäldern. Erst kürzlich hat die EU-Kommission auf Basis einer Beschwerde von EuroNatur, Client Earth und Agent Green ein Vertragsverletzungsverfahren gegen den rumänischen Staat wegen systematischer Verletzungen der Natura 2000-Richtlinien, der Umweltinformations-Bestimmungen sowie der Holzhandelsrichtlinie (EUTR) eingeleitet.

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