Erster Ibis-Nachweis in Kroatien

Kroatien hat einen gefiederten Neubürger: Der Heilige Ibis. Ob sich die Vogelart aus der Familie der Ibisse und Löffler dauerhaft an den Ufern der Save ansiedelt, ist allerdings ungewiss.

Ein Pharaonenibis im Flachwasser.

Der Heilige Ibis ist an seiner Größe, seinem dunklen Kopf, seinem dicken und nach unten gebogenen Schnabel sowie seinen schwarzen Beinen leicht zu erkennen.

© Green Ring

Anfang Februar 2019 wurde erstmals in Kroatien ein Heiliger Ibis (Threskiornis aethiopicus) im Gebiet von Samobor in Celine Samoborske beobachtet. Der natürliche Lebensraum des bis zu 75 cm großen Vogels liegt in Afrika südlich der Sahara. Des Weiteren lebt eine kleine Population im südöstlichen Irak. Einst lebte der Heilige Ibis – im Pharaonenreich als Inkarnation des Gottes Thot verehrt –  auch in Ägypten, ist dort aber mittlerweile ausgestorben. In mehreren Staaten Europas sind Nachweise des Heiligen Ibis seit der Mitte des 20. Jahrhunderts bekannt. Es handelt sich um Gefangenschaftsflüchtlinge aus Zoologischen Gärten und Volieren. In mehreren Ländern konnten die geselligen Vögel überlebensfähige Populationen aufbauen, zum Beispiel in Frankreich und Italien.

Ob der in Kroatien gesichtete Heilige Ibis nur ein Durchzügler ist oder ob sich auch hier eine größere Ibispopulation entwickelt, bleibt abzuwarten. Bereits 2016 wurde der Heilige Ibis in die Liste invasiver gebietsfremder Arten der EU aufgenommen. Der Heilige Ibis kann eine Bedrohung für einheimische Arten darstellen, da er sich unter anderem auch von Eiern und Nestlingen anderer Vögel ernährt. Insbesondere bei den seltenen Seeschwalben an der Save könnte der Ibis zu einem bestandsdezimierenden Faktor werden.

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