EU-Parlament stimmt für Ende der Überfischung

Eine große und eine kleine Mönchsrobbe schwimmen nebeneinander

Von einem Ende der Überfischung profitiert auch die Mönchsrobbe.

© Pablo Fernández de Larrinoa/CBD-Habitat

In der EU-Fischereipolitik zeichnet sich eine Trendwende ab: Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament gestern für eine Begrenzung des Fischfangs und einen Wiederaufbau der europäischen Fischbestände gestimmt. Die Verbände-Allianz OCEAN2012, der auch EuroNatur angehört, begrüßte die Entscheidung der Abgeordneten.


Die Fischereireform, die mit 502 zu 137 Stimmen vom Parlament angenommen wurde, setzt auf einen Kurswechsel. So sollen ab 2015 keine überhöhten Fangquoten mehr möglich sein. Bei der Abschätzung der Fangkapazitäten sollen künftig nicht mehr die EU-Agrarminister, sondern die Wissenschaftler das letzte Wort haben. Auch die sogenannten Rückwurfe von Beifang sollen schrittweise bis 2017 verboten werden. Fast ein Viertel der gefangenen Fische wird derzeit tot oder sterbend wieder ins Meer zurückgekippt, weil die Tiere zu klein sind oder keinen Handelswert besitzen.

Mit den geplanten Maßnahmen sollen sich die Fischbestände allmählich wieder erholen. Das ist auch dringend notwendig. Zu viele und zu große Flotten fangen seit Jahren mehr Fische als nachwachsen können. Ein Großteil der Fischbestände im Nordatlantik und im Mittelmeer gilt inzwischen als überfischt. Dieser Raubbau lässt die Zahl der Fische seit Jahren stetig schrumpfen und bedroht das Meeresökosystem.

Mit dem gestrigen Votum des EU-Parlaments ist allerdings noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Auch die Regierungen der EU-Staaten müssen der Fischereireform noch zustimmen. Hier droht allerdings von Fischereinationen wie Spanien noch Widerstand.

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