EuroNatur: Enttäuschende Entscheidung des Europaparlaments

Honigbiene auf Kirschblüte

Ein Symbol für Artenvielfalt in der Kulturlandschaft: die Honigbiene.

© Angelika Rothmaier

Aber Chancen für eine wirkliche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik bestehen noch

Presseinformation vom 14. März 2013

 

Radolfzell/Brüssel.   „Wir haben uns vom Europaparlament eine klare Positionierung für eine grüne und gerechte Agrarpolitik erwartet. Wir bedauern, dass das Parlament den Vorschlag der EU-Kommission, der uns bereits in etlichen Punkten nicht weit genug ging, zusätzlich verwässert hat,“ sagt Lutz Ribbe, naturschutzpolitischer Direktor der EuroNatur Stiftung zur gestrigen Abstimmung des Europaparlaments in Straßburg. 

Positiv ist aus Sicht von EuroNatur, dass die Abgeordneten eine neue Weichenstellung für die europäische Agrarpolitik beschlossen haben. Denn mehrheitlich haben sie sich dafür ausgesprochen, dass immerhin 30 Prozent der Direktzahlungen künftig an eine ökologischere Bewirtschaftung gebunden werden sollen. Den Anträgen einiger Abgeordneter, dem Wunsch der Agrarlobby nachzugeben und dieses Greening völlig aufzugeben, wurde ebenso eine Absage erteilt wie dem Versuch, die Verbindlichkeit der Ökologisierung massiv abzuschwächen. Erstmals in der Geschichte werden also die Agrarsubventionen für nahezu alle Bauern an ökologische Auflagen gebunden. Damit ist aus Sicht von EuroNatur ein bedeutender Paradigmenwechsel eingeleitet worden. 

Als äußerst problematisch wertet die Naturschutzstiftung EuroNatur aber, dass die von der EU-Kommission vorgelegten Kriterien für eine grüne Wirtschaftsweise stark aufgeweicht wurden. Hier ist das Parlament also mehrheitlich den Vorschlägen des Agrarausschusses des Europaparlaments gefolgt, welche aus Naturschutzsicht sehr kritisch zu bewerten sind. 



Interviewpartner und Rückfragen: 

EuroNatur 
Naturschutzpolitische Abteilung
Euskirchener Weg 39
53359 Rheinbach
Tel.: +49(0)2226 - 20 45
Fax: +49(0)2226 - 1 71 00
E-Mail: lutz.ribbe@euronatur.org
Internet: www.euronatur.org
Ansprechpartner: Lutz Ribbe
Pressekontakt: Katharina Grund (Tel.: 07732 - 92 72 10)
 

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv

Spende

Zukunft braucht Natur. Wir setzen uns für sie ein. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen. Ihre Spende ist ein wirkungsvoller Beitrag für eine lebenswerte Umwelt.

Fördermitgliedschaft

EuroNatur setzt auf langfristig angelegte Naturschutzprojekte statt Schnellschüsse. Mit Ihren regelmäßigen Spendenbeiträgen geben Sie uns die dafür nötige Planungssicherheit.

Aktuelles

Griechischer Fluss Aoos samt Nebenflüssen steht unter Schutz

Mit der Ausweisung eines Teils des Einzugsgebiets des grenzüberschreitenden Flusses Aoos in Griechenland (Quellfluss der Vjosa) als…

Meilenstein für den Schutz von Europas Wäldern auf EU-Ebene

Das EU-Gesetz zum Waldmonitoring zielt auf gemeinsame Standards zur systematischen Datenerhebung ab. Diese Vorgehensweise deckt sich mit der Haltung…

Noch viel Luft nach oben bei Westbalkanstaaten

Insbesondere im Naturschutz haben alle Westbalkan-Staaten noch einen weiten Weg vor sich, wenn sie Mitglied der EU werden wollen. Jährlich legt die…

EuroNatur-Preis 2023: Zeichen für den Flussschutz in Polen

++ Polnisches Bündnis zum Schutz der Flüsse hat den EuroNatur-Preis erhalten ++ Oder-Ausbau muss gestoppt werden ++ Optimismus nach polnischer…

EuroNatur-Preis für polnisches Flussschutz-Bündnis

++ Diesjähriger EuroNatur-Preis geht an polnisches Bündnis zum Schutz der Flüsse ++ Ehrung auch als politisches Signal für mehr Naturschutz in Polen…

Wilde Mülldeponien verursachen Konflikte mit Bären

Wilde Mülldeponien in der Nähe von Siedlungen sind nicht nur ein Problem für die Böden und die Umwelt. Braunbären werden hiervon häufig angelockt; als…

Gesetz zur Revitalisierung der Oder stoppen

Geplante Vorhaben werden verheerende Folgen für die Oder und die umliegenden Gebiete haben. In 51 Projekten sollen Flüsse ausgebaut und künstliche…

Mega-Staudamm Skavica: Albanisches Gericht prüft Sondergesetz für US-Bauunternehmen Bechtel

++ Verfassungsbeschwerde von NGOs zur Verhandlung zugelassen ++ Erster Meilenstein im Kampf gegen einen der größten Stauseen Europas ++ Tausende von…

Gegenwind für albanischen Flughafen wird stärker

++ Berner Konvention fordert Albanien auf, den Flughafenbau nahe der Narta-Lagune zu stoppen ++ Großprojekt im Vjosa-Delta gefährdet tausende Zugvögel…