„Europas Amazonas“ braucht Schutz

Flussinseln in der Drau mit Bäumen

Auf den zahlreichen Kiesinseln der Drau finden seltene Vögel wie der Flussregenpfeifer einen idealen Lebensraum.

© Martin Schneider-Jacoby
Badende Menschen

Genuss im Fluss hatten die Teilnehmer des BIG JUMPs in die Mur.

© Thomas Hasler

EuroNatur macht auf den Wert der ursprünglichen Flusslandschaften von Mur, Drau und Donau aufmerksam

 

Presseinformation vom 14. Juli 2014


Radolfzell. Anlässlich des zweiten internationalen „Tags des Amazonas Europas“ am gestrigen Sonntag machte die Naturschutzstiftung EuroNatur gemeinsam mit dem WWF Österreich und zahlreichen weiteren Partnerorganisationen auf den ökologischen Wert und die Bedrohung der Flusslandschaften von Mur, Drau und Donau aufmerksam. Die drei Flüsse und ihre Auen verbinden auf 700 Kilometern Länge Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien. „Obwohl sich die Anrainerstaaten zum Teil für einen strengen Schutz von Mur, Drau und Donau ausgesprochen haben, sind die wertvollen Lebensräume und seltenen Arten dieser Flüsse sowie der angrenzenden Auen noch nicht langfristig gesichert“, warnt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.


Vor zwei Jahren erkannte die UNESCO mit den wertvollen Fluss- und Auenlandschaften zwischen Ungarn und Kroatien den Löwenteil des geplanten Fünf-Länder-Biosphärenreservates Mur-Drau-Donau an. Dieser Erfolg ist auch der langjährigen Arbeit von EuroNatur und seinen Partnern zu verdanken. Seit Anfang der 1990er Jahre engagieren sich die Naturschutzorganisationen für den grenzüberschreitenden Schutz der Flüsse. Doch  die Gefahr ist noch nicht gebannt: Massive Eingriffe wie Kiesabbau, Regulierungen und geplante Wasserkraftwerke bedrohen das ökologische Gleichgewicht, die Artenvielfalt und Hochwassersicherheit an Mur, Drau und Donau.


„Wir wenden uns entschieden gegen diese zerstörerischen Vorhaben und werden uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, die außergewöhnliche Vielfalt dieser Flusslebensräume zu bewahren“, betont Gabriel Schwaderer. Dafür wollen EuroNatur und seine Partner auch die lokale Bevölkerung ins Boot holen. Um den Menschen im geplanten Fünf-Länder-Biosphärenreservat den Wert der ursprünglichen Fluss- und Auenlandschaften näher zu bringen, fanden im Rahmen des Tags des Amazonas Europas zahlreiche Aktivitäten an den Ufern der drei Flüsse statt. So luden unter anderem die Initiative „Genuss im Fluss“, das Internationale Murschutzkomitee und der WWF zum BIG JUMP in die Mur bei Halbenrain (Österreich) /Apace (Slowenien) ein. Hunderte kleiner und großer Wasserratten sprangen zeitgleich in den Fluss.

 


Hintergrundinformationen:

  • Seit Anfang der 1990er Jahre bemühen sich EuroNatur und der WWF, das grenzüberschreitende Flusssystem von Donau, Drau und Mur über fünf Ländergrenzen hinweg als UNESCO-Biosphärenreservat zu schützen und zu erhalten. Mehr über das geplante UNESCO Biosphärenreservat Mur-Drau-Donau
  • Der „Tag des Amazonas Europas“ wird jedes Jahr im Andenken an Dr. Martin Schneider-Jacoby begangen, der sich als Projektleiter von EuroNatur bis zu seinem viel zu frühen Tod im August 2012 äußerst engagiert für den grenzüberschreitenden Schutz von Mur, Drau und Donau eingesetzt hat. Mehr über Dr. Martin Schneider-Jacoby: 




Rückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 24, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org, Ansprechpartnerin: Romy Durst, Pressekontakt: Angie Rother
 

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