Giftköder bedrohen seltene Tierarten

Umweltstiftung EuroNatur ruft EU zum Handeln auf

Presseinformation vom 17. März 2005

Radolfzell. Während sich das klassische Tourismusland Spanien auf der internationalen Tourismusbörse in Berlin wieder gastfreundlich präsentierte, ist Iberien für viele Tiere überhaupt nicht gastlich, weil diese durch Giftköder bedroht sind. Darauf hat jetzt die internationale Umweltstiftung EuroNatur hingewiesen.

Es kann den Menschen in Deutschland und anderen Ländern nicht egal sein, wie man in Spanien mit dem Thema Natur umginge, da auch viele Zugvögel aus anderen Regionen Europas – darunter etwa Rot- und Schwarzmilan – von der unseligen Praxis der Auslegung von Giftködern betroffen seien. So stellen Giftköder für viele aus Mitteleuropa kommende Zugvögel, aber auch für seltene Tierarten wie Kaiseradler, Mönchsgeier und den Braunbären eine massive Bedrohung dar. §Auch wenn die Tiere nach spanischem Recht und nach den Bestimmungen der Europäischen Union unter Schutz stehen, werden diese in abgelegenen Gegenden noch immer illegal mit ausgelegten Giftködern verfolgt§, so EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter, dessen Stiftung u.a. die spanische Naturschutzorganisation FAPAS (Fondo para la proteccion de los animales salvajes) und den spanischen Naturschutzverband ADENEX (Asociacion para la defensa de la naturaleza y los recursos de Extremadura) im Kampf gegen die grau­same Tierverfolgung unterstützt. "Es fehlt an Aufklärungsmöglichkeiten und konsequenter Ahndung der grausamen Tierverfolgung", beklagt C.-P. Hutter. Viele Wilderer, aber auch unaufgeklärte Landwirte, würden in Adlern, Geiern, Luchsen und Braunbären noch immer unliebsame Konkurrenten sehen. Allein zwischen 1990 und 2003 seien in Spanien 6.300 vergiftete Vögel und Säugetiere erfasst worden; die Dunkelziffer sei jedoch weit höher, betont Hutter. Nach Angaben der Umweltstiftung EuroNatur seien darunter alleine 70 hochbedrohte Kaiseradler und 430 Mönchsgeier gezählt worden.

In einem offenen Brief an den europäischen Umweltkommissar Stavros Dimas fordert EuroNatur jetzt die Durchführung eines grenzüberschreitenden Projekts, um in Pilotregionen Jäger und Bauern davon abzubringen, bedrohte Tiere weiterhin mit Giftköder zu töten. Damit soll auch die von den betroffenen autonomen Provinzen verabschiedete nationale Strategie gegen den Gebrauch von Giftködern unterstützt werden. Ein entsprechendes Projekt sei jedoch von der zuständigen EU Vergabestelle in Santander – trotz genügend vorhandener Mittel – abgelehnt worden.

 

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