Grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch

Die Teilnehmer der Studienreise besuchen die Umweltbildungsstätten im "Haus der Berge" in Berchtesgaden.

Die Teilnehmer der Studienreise besuchen die Umweltbildungsstätten im "Haus der Berge" in Berchtesgaden.

© EuroNatur
Weißrückenspecht an einem Baumstamm

Der Weißrückenspecht findet im Belasitsa-Gebirge noch einen idealen Lebensraum.

© Alfred Limbrunner

Wie lassen sich Natur und Landschaft über Grenzen hinweg effektiv schützen? Und wie können Menschen für den Wert der Natur sensibilisiert werden? Anregungen dafür holten sich bulgarische, mazedonische und griechische Naturschützer in der vergangenen Woche bei einer von EuroNatur organisierten Studienreise in den Nationalpark Berchtesgaden im deutsch-österreichischen Grenzgebiet sowie an den Chiemsee.

An der fünftägigen Reise nahmen Mitglieder der EuroNatur-Partnerorganisationen Bulgarian Biodiversity Foundation sowie Vertreter der mazedonischen Naturschutzorganisation Planetum, des griechischen Nationalparks Kerkini-See und des bulgarischen Naturparks Belasitsa teil. Gemeinsam mit EuroNatur starteten sie im Januar 2013 ein Projekt, um die Region Belasitsa im Grenzgebiet von Bulgarien, Griechenland und Mazedonien länderübergreifend zu schützen und gemeinsam nachhaltig zu entwickeln. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

Das Belasitsa-Gebirge gehört zu den Naturschätzen am Grünen Band Balkan. Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten wie der Weißrückenspecht finden hier ein wertvolles Rückzugsgebiet. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket wollen EuroNatur und seine Partner dazu beitragen, das Bewusstsein der Bevölkerung für den Naturraum Belasitsa zu stärken, intensives Erleben von Natur zu ermöglichen sowie auf dieser Grundlage einen nachhaltigen Tourismus in der Region zu etablieren.

Im Rahmen der Studienreise besuchten die Teilnehmer verschiedene Umweltbildungsstätten wie das „Haus der Berge“ im Nationalpark Berchtesgaden und den „Naturpavillon“ in Übersee am Chiemsee. Bei Exkursionen und Expertengesprächen erfuhren die internationalen Gäste außerdem, wie deutsche und österreichische Institutionen beim Schutz des grenzüberschreitenden Naturraums „Berchtesgadener und Salzburger Alpen“ sowie in der Umweltbildung zusammenarbeiten. Sehr interessant war für sie die Kooperation der freiberuflichen „Natur- und Landschaftsführer“, die ihre Angebote gemeinsam entwickeln und vermarkten. Positiv überrascht zeigten sich die Teilnehmer, dass sich in Deutschland staatliche Behörden sehr stark in der Umweltbildung engagieren. In ihren Heimatländern wird diese Aufgabe vorwiegend von Naturschutzverbänden übernommen.

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