Griechische Inselgemeinde schützt Zugvögel aus Deutschland

Klappergrasmücke

Mit gutem Beispiel voran: Die griechische Insel Tilos ist seit Jahren jagdfrei. Dadurch wurde sie zum Vogelparadies.

© Juergen Schneider

Tilos erhält EuroNatur-Preis für engagierten Zugvogelschutz

Presseinformation vom 7. Oktober 2009

 

Radolfzell.   Auch in diesem Herbst machen auf der Dodekanes-Insel Tilos wieder Zehntausende Zugvögel Station. Darunter seltene Brutvogelarten aus Deutschland wie Pirol, Rotrückenwürger, Sumpfrohrsänger und Klappergrasmücke. Indem sie seit über 15 Jahren auf ihrer Insel – trotz massiven Drucks der Jagdlobby von außerhalb - keine Jagd mehr zulassen, schützen die Einwohner in der Nähe von Rhodos gelegenen Insel Tilos auch die Vogelwelt in Deutschland. „Tilos ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wirksam ungestörte Rastplätze auf den Zugrouten zum Schutz unserer Zugvögel beitragen“, sagte EuroNatur-Präsident Prof. Dr. Hartmut Vogtmann. Heute wurde die griechische Gemeinde Tilos auf der Bodenseeinsel Mainau für ihr langjähriges Engagement im Vogelschutz mit dem EuroNatur-Preis ausgezeichnet. Stellvertretend nahm der Bürgermeister von Tilos, Dr. Anastasios Aliferis, die undotierte Auszeichnung entgegen.

Tilos ist jedoch nur eines von wenigen positiven Beispielen. Auf anderen griechischen Inseln, aber auch auf Zypern, Malta und an der östlichen Adriaküste ist die Situation verheerend. Intensive Vogeljagd sorgt in vielen Ländern dafür, dass die lebensnotwendigen Rastplätze am und im Meer zu Todesfallen werden. „Um so wichtiger ist es, positive Vorbilder wie Tilos zu haben, die Hoffnung machen und zur Nachahmung anregen“, begründete Vogtmann die Auszeichnung. Die Verleihung des EuroNatur-Preises 2009 an die Insel Tilos ist ein deutliches Signal im Rahmen der EuroNatur-Kampagne „Tatort Adria – Vogeljagd auf dem Balkan“. Denn die kleine Insel zeigt eindrücklich, dass es überzeugende Alternativen zur Vogeljagd gibt.

„Der Jagdbann hat auf Tilos das Fundament für einen sozialverantwortlichen und naturverträglichen Tourismus geschaffen“, so Vogtmann. Mit ihrer bunten Artenvielfalt und der ungestörten Ruhe lockt die Insel heute ganzjährig naturbegeisterte Besucher an. Allein die Vielfalt der Brutvögel ist außergewöhnlich: Eleonorenfalke, Habichtsadler, Adlerbussard, Korallenmöwe und Blauracke lassen sich beobachten. Ein behutsamer Tourismus schafft ganzjährig eine wichtige Einkommensquelle für die Inselbewohner. Eine Entwicklung, auf die EuroNatur gemeinsam mit seinen Partnern auch in anderen Projektgebieten, vor allem auf dem Balkan, hinwirkt.

Hintergrundinformation:

EuroNatur-Preis:
Frühere Preisträger des EuroNatur-Preises sind unter anderem Prof. Dr. Klaus Töpfer, Karl Ludwig Schweisfurth, Prinz Charles, Michail Gorbatschow, Nelson Mandela und Dr. Hans Bibelriether. Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Mehr zum EuroNatur-Preis finden Sie hier.


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Ansprechpartner: Gabriel Schwaderer
Pressekontakt: Katharina Grund

 

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