Kahlschläge bedrohen Urwälder im Sumava Nationalpark

Naturschützer sind alarmiert: Unter dem Vorwand der Borkenkäferbekämpfung hat die Verwaltung des tschechischen Sumava Nationalparks begonnen, im gesamten Schutzgebiet Wälder großflächig abzuholzen. Protestieren auch Sie gegen die Zerstörung eines einzigartigen Naturjuwels!

© Josef Stefan/EuroNatur

Die Kahlschläge im Sumava Nationalpark bedrohen den Lebensraum von seltenen Arten wie dem Luchs.

© Wolf Steiger

Der über 600 Quadratkilometer umfassende Sumava Nationalpark ist eines der größten und artenreichsten Schutzgebiete Mitteleuropas. Zusammen mit dem Nationalpark Bayerischer Wald bildet er ein wichtiges Teilstück des Grünen Bandes Zentraleuropa und ist sowohl als Natura 2000-Gebiet als auch als  UNESCO-Biosphärenreservat ausgewiesen. In dem Mosaik aus uralten Bergfichtenwäldern, Mooren, Gletscherseen und blumenreichen Wiesen finden zahlreiche bedrohte Arten wie der Luchs, der Dreizehenspecht oder das Auerhuhn eine Heimat. Doch ihr Lebensraum ist nun in großer Gefahr. Der Direktor der Nationalparkverwaltung, Jan Strasky, hat große Flächen für den Holzeinschlag freigegeben. Davon betroffen sind auch Gebiete, in denen bisher ein absolutes Eingriffsverbot galt.

Offiziell will die Nationalpark-Verwaltung mit dieser Maßnahme die Ausbreitung des Borkenkäfers verhindern, der bereits einige Bäume befallen hat. Tschechische und internationale Naturschützer vermuten jedoch, dass hinter dem Vorhaben handfeste wirtschaftliche Interessen der Holz- und Tourismusindustrie stecken und der Schädling nur als Vorwand dient. 

 

EuroNatur unterstützt die Protestaktion des Umweltnetzwerks „Friends of the Earth International (FoEI). Nehmen auch Sie daran teil: Schreiben Sie dem Leiter des Nationalparks eine Protestmail und fordern Sie ihn auf, die Zerstörung der einzigartigen Wälder unverzüglich zu stoppen!



Mehr Informationen zur drohenden Zerstörung im Sumava Nationalpark

Link zur Protestaktion von FoEI (englisch)

Lesen Sie mehr über die EuroNatur-Projekte am Grünen Band Europa.

 

 

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