Kroatien tritt Natur und EU-Recht mit Füßen

Kurz vor dem EU-Beitritt des Landes arbeitet Kroatien mit Hochdruck daran, Pläne für die Regulierung und den Ausbau von Donau, Drau und Mur umzusetzen. In seinem Artikel „Angst um Europas Amazonien“ in der Süddeutschen Zeitung zeigt Rüdiger Schacht, welche verheerenden Folgen diese Eingriffe für die Natur hätten.

Silberweiden stehen im Wasser

Am Zusammenfluss von Drau und Donau befindet sich ein wahres Naturjuwel: der Naturpark Kopacki Rit.

© Martin Schneider-Jacoby

Im Grenzgebiet zwischen Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien liegt eine der letzten intakten dynamischen Flusslandschaften in Europa. Weitgehend unreguliert fließen Donau, Drau und Mur zum Teil in weiten Mäandern durch ausgedehnte Bruch- und Auwälder und bilden einen einmaligen Biotopverbund - Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten und Rastplatz für Tausende von Zugvögeln. Diese einmalige Naturlandschaft ist in großer Gefahr. Denn die kroatische Regierung plant, die Flüsse zu begradigen, auszubaggern und Elektrizitätswerke an ihren Ufern zu errichten. „Die wasserbaulichen Projekte würden nicht nur den Flüssen schaden, sondern den gesamten Lebensraum hier zerstören“, sagt EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby.

Einige Arbeiten wurden bereits ohne gültige Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen. Die Vermutung liegt nahe, dass die kroatische Regierung vor dem EU-Beitritt noch schnell Tatsachen schaffen will. Denn mit geltendem EU-Recht sind die Wasserbaumaßnahmen nicht zu vereinbaren.



Zum Artikel „Angst um Europas Amazonien“ in der Süddeutschen Zeitung

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