Am kommenden Wochenende begeht das europäische Storchendorf Rühstädt zum 25. Mal sein Storchenfest. EuroNatur hat das im Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe Brandenburg“ gelegene Dorf im Jahr 1996 im Rahmen der Initiative „Europäische Storchendörfer“ ausgezeichnet. Die Storchenschützer haben guten Grund zu feiern: 34 Storchenpaare und 62 Junge tummeln sich in diesem Jahr auf den Dächern Rühstädts. Damit ist der Bestand 2011 im Vergleich zu den Vorjahren wieder angestiegen.
Die positive Entwicklung ist vornehmlich auf das ausgezeichnete Nahrungsangebot für die Weißstörche zurückzuführen. Die eleganten Großvögel sind auf offenes, feuchtes Grasland angewiesen, in dem sie reichlich Beute wie Froschlurche, Eidechsen oder große Insekten finden. Während extensiv genutzte Wiesen und Weiden andernorts in Europa Mangelware sind, setzen viele Landwirte in der Region Rühstädt auf Grünlandnutzung. Trotz des extrem trockenen Frühjahrs hatten die Rühstädter Störche auch dieses Jahr keine Probleme bei der Futtersuche: Eingestautes Hochwasser aus dem Winter und die gezielte Überflutung von Grünland in deichnahen Gebieten haben geholfen, den hohen Grundwasserspiegel zu halten.
Das Projekt zum Schutz der Weißstörche wird von der Gemeinde Rühstädt, der ansässigen Agrargenossenschaft, dem Storchenclub, dem Wasserbodenverband, der Naturwacht sowie dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg durchgeführt. „Die Störche sind eine der Hauptattraktionen Rühstädts und ziehen jedes Jahr zahlreiche Touristen an. So profitieren auch die Menschen vor Ort vom Schutz der Störche“, sagt EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby.
Lesen Sie mehr über die EuroNatur-Projekte zum Schutz der Weißstörche in Europa!