Spendenkampagne für gefährdete Meeressäuger

Ein Mensch seilt sich in einer Höhle von der Decke ab. Im Meer darunter schwimmen mehrere Mönchsrobben.

Kontrolle der Videokameras in den Robben-Höhlen. (c) CBD-Habitat

© Pablo Fernández de Larrinoa/CBD-Habitat

 

Presseinformation vom 19. Mai 2006

 

 

Radolfzell.  Noch gibt es Hoffnung für die vom Aussterben bedrohte Mittelmeer-Mönchsrobbe: Ihre größte Kolonie liegt an der Mauretanischen Atlantikküste, und dort ist der Bestand seit dem Jahr 2000 wieder konstant gewachsen - ein Ergebnis des seit vielen Jahren von der Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur) unterstützten Schutzprojektes am Cap Blanc. An der sogenannten Robbenküste, einer Halbinsel vor Mauretanien, leben heute wieder rund 150 Mönchsrobben; während der Gesamtbestand weltweit nur auf etwa 450 Tiere geschätzt wird. Tatsächlich gehört die Mittelmeer-Mönchsrobbe damit zu den weltweit gefährdetsten Meeressäugern. Früher kam die Art, wie auch ihr Name sagt, vor allem im Mittelmeer vor.

Warum sie dort heute kaum noch zu finden ist, wie die Mittelmeer-Mönchsrobbe aussieht und viele andere Fragen rund um das "Phantom des Mittelmeers" beantwortet eine von OceanCare erstellte Ausstellung, die seit März in Knies Kinderzoo in Rapperswil am Zürichsee gezeigt wird.

Ein Ziel der gemeinsamen Aktion von EuroNatur, OceanCare und Knies Kinderzoo ist es, die Art und ihre vielfältigen Gefährdungen mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Obwohl Millionen von Mitteleuropäern ihre Ferien regelmäßig am Mittelmeer verbringen, ist den wenigsten bekannt, dass an einigen Felsenküsten noch ein paar der einst so häufigen Robben ihr verstecktes Dasein fristen. Auch wird kaum ein Urlauber je so eine Robbe zu Gesicht bekommen: Dazu sind die Tiere inzwischen viel zu scheu und halten sich vom Menschen fern.

EuroNatur setzt sich für die Erhaltung der Robbenlebensräume im Mittelmeer und ganz besonders auch für den konsequenten Schutz der letzten größeren Kolonie an der Robbenküste Mauretaniens ein. "Wir hoffen sehr, dass die gemeinsame Spendenkampagne die dringend benötigten Mittel für die Fortführung der Schutzaktivitäten in Mauretanien einbringt", sagt Annette Spangenberg von der Umweltstiftung EuroNatur. Für die Kontrolle der stürmischen Küste braucht es feste Unterstände, Abseilausrüstungen und weiteres Gerät für die Videoüberwachung in den Höhlen. Außerdem muss ein neues Schlauchboot mit Außenbordmotor angeschafft und der alte Geländewagen früher oder später ersetzt werden.

Der Erlös der gemeinsamen Aktion soll direkt in das von EuroNatur gemeinsam mit spanischen Biologen und mauretanischen Hilfskräften durchgeführte Projekt am Cap Blanc fließen. Zwar ist es in den letzten Jahren gelungen, die lokalen Fischer durch intensive Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit aktiv in den Schutz der Robbenküste einzubinden, so dass dort nun auch sämtliche Fischereiaktivitäten unterbleiben. Dennoch ist es wichtig, die Arbeit fortzusetzen und auch auf andere Bereiche an der mauretanischen Küste auszudehnen, damit sich die Population weiter ausbreiten kann.

Der Startschuss zur Kampagne ist die Ausstellung in Knies Kinderzoo in Rapperswil; bis Ende Oktober ist sie täglich von 9-18 h, an Sonn- und Feiertagen bis 19 h zu sehen.

 

Für weitere Informationen zu Projekt und Kampagne:

 

Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur)

Konstanzer Str. 22

D-78315 Radolfzell

Tel. +49 (0) 7732 – 92 72 0

Fax +49 (0) 7732 – 92 72 22

E-mail info(at)euronatur.org

Internet www.euronatur.org

 

OceanCare

Oberdorfstrasse 16

CH-8820 Wädenswil

Tel. +41 (0) 44 780 66 88

Mobil +41 (0)79 475 26 87

Fax +41 (0) 44 780 68 08

E-mail slueber(at)oceancare.org

Internet www.oceancare.org

 

Knies Kinderzoo

Oberseestrasse

CH-8640 Rapperswil

Tel. +41 (0) 55 220 67 60

Fax +41 (0) 55 220 67 69

E-mail b.sinniger(at)knieskinderzoo.ch

Internet www.knieskinderzoo.ch

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