TV-Tipp: Moorschutz mit Blick über den Gartenzaun

Zweieinhalb Millionen Kubikmeter Torf werden jährlich als Blumenerde an deutsche Hobbygärtner verkauft. Welche schwerwiegenden Folgen der Torfabbau für Natur- und Klimaschutz hat, beschreibt Lutz Ribbe, naturschutzpolitischer Direktor von EuroNatur, in einem Interview für die Sendung „markt“ des WDR am 19.April um 21.00 Uhr.

Seltene Pflanzen wie das Wollgras verlieren ihren Lebensraum

© Gunther Willinger

Frühlingszeit, Gartenzeit: In Deutschlands Bau- und Gartenmärkten brummt das Geschäft. Würde man die jährlich verkaufte Menge an Gartenerde in 50-Liter-Säcke abfüllen und hintereinander auslegen, könnte man damit die Erde einmal komplett umrunden. Was viele Verbraucher nicht ahnen: zur Herstellung der zumeist aus 100 Prozent Torf bestehenden Blumenerde werden Jahr für Jahr Moore großflächig zerstört. Mit fatalen Folgen für Natur- und Klimaschutz: Vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum und jährlich werden durch den Abbau von Torf in deutschen Mooren große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt. Zwar haben Politiker in den letzten Jahren erste Maßnahmen für den Schutz der Moore ergriffen, doch nun weichen die Hersteller der Billigblumenerde nach Osteuropa aus. Ein großer Teil der in Deutschland verwendeten Torfe kommt inzwischen aus den Hochmooren des Baltikums.

Dass es auch anders gehen kann, zeigen EuroNatur und der BUND mit ihrer Initiative „Torffrei gärtnern – Natur und Klima schützen“. In dem gleichnamigen Faltblatt finden Verbraucher gute Alternativen zur Verwendung von Torferden, wertvolle praktische Hinweise und viele Hintergrundinformationen zum Lebensraum Moor. Darüber hinaus hat der BUND eine Liste von Anbietern torffreier Erden zusammengestellt, die im Internet heruntergeladen werden kann.

Mehr zum Thema Moorschutz in Europa

Faltblatt "Torffrei gärtnern - Natur und Klima schützen" von BUND und EuroNatur (pdf-Datei, 1 Mb)

Zum Einkaufsführer für torffreie Erden des BUND

Zum Sendungsbeitrag "markt-Scanner: Torfabbau mit Folgen" auf der Website des WDR

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