Überlebt der Balkan-Luchs?!

Internationales Treffen in Mazedonien zur Koordinierung von Schutzmaßnahmen

 

Pressemittteilung vom 15. November 2005

 

 

Radolfzell/Mavrovo. Die Rettung des vom Aussterben bedrohten Balkan-Luchses hat sich die internationale Umweltstiftung EuroNatur zusammen mit zahlreichen Partnern vorgenommen. Unter der Schirmherrschaft des Europarates findet jetzt (15.11.) im mazedonischen Mavrovo-Nationalpark ein Treffen hochrangiger Vertreter aller relevanten Ministerien und Naturschutzorganisationen aus Albanien und Mazedonien statt.

Das Treffen zum Schutz des Balkan-Luchses wird von EuroNatur in Zusammenarbeit mit KORA (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) sowie der IUCN/SSC Cat Spezialist Group (bei der Weltnaturschutzorganisation für Katzen zuständige Expertengruppe) mit finanzieller Unterstützung der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft durchgeführt.

Der Balkan-Luchs, dessen Verbreitung auf den südwestlichen Balkan begrenzt ist, ist die bedrohteste autochthone Luchspopulation in ganz Europa. Im südwestlichen Balkan werden höchstens noch 100 Exemplare vermutet. Sein Schutz ist umso dringlicher, weil der Balkan-Luchs als eine eigenständige Unterart des Eurasischen Luchses beschrieben wurde.

Das Treffen dient dazu, ein konzertiertes Vorgehen zum Schutz des Balkan-Luchses in Albanien und Mazedonien vorzubereiten und konkrete Maßnahmen abzustimmen. Zum Abschluss soll ein Memorandum für eine enge Zusammenarbeit zwischen Albanien und Mazedonien vorbereitet werden, das im nächsten Jahr von den Umweltministern beider Länder unterzeichnet wird. So soll das Überleben des Balkan-Luchses gewährleistet werden. Weil Natur keine Grenzen kennt, gilt es auch in der ökologischen Zusammenarbeit zwischen Ländern und Regierungen Grenzen zu überwinden, betont man bei EuroNatur.

Im Anschluss an das Experten-Treffen findet ein zweitägiger Workshop statt, der vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) finanziell gefördert wird. Dabei informieren die Experten von KORA und EuroNatur Vertreter verschiedener Interessengruppen aus Ministerien, Verwaltung, Wissenschaft, Naturschutz und Jagd beider Länder umfassend über das Thema Luchs sowie Schutz- und Managementerfordernisse und unterstützen den Aufbau eines Monitorsing-Netzwerks. So wird das bestehende Wissensdefizit behoben und die Teilnehmer werden aktiv in Schutz- und Monitoringmaßnahmen eingebunden. Als "flagship species" nützt ein Erhaltungsprogramm für den Luchs auch dessen Beutetieren wie etwa dem Reh sowie seinem Lebensraum Wald.

 

http://www.catsg.org

 

 

 

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