Umweltstiftung EuroNatur: Nicht zu früh mähen

Viele Tiere sind nach dem langen Winter auf die ersten Frühjahrsblumen angewiesen

 

Presseinformation vom 27. April 2006

 

Stuttgart. Kaum hat die Sonne das erste Frühjahrsgrün und die ersten Blumen aus der Erde gelockt, rattern auch schon wieder die Rasenmäher. Die internationale Umweltstiftung EuroNatur hat jetzt alle Garten- und Wiesenbesitzer, welche nicht als Landwirte auf das Grünfutter angewiesen sind, dazu aufgerufen, Gras und Blumen länger stehen zu lassen. "Wer den Mähzeitpunkt verschiebt, hilft ganz konkret, Schmetterlingsarten wie dem Aurorafalter, Wiesenbläuling, Perlmutterfalter sowie zahlreichen Wildbienenarten", sagte EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter.

Wildbienen und Schmetterlinge brauchen Pollen, Nektar und Blätter der Wiesenblumen als Nahrung für sich und ihre Nachkommen. Werden die Pflanzen zu früh gemäht, fehlt vielen Tieren die Nahrungsgrundlage und abgelegte Eier können sich nicht mehr entwickeln. So fliegt etwa der Aurorafalter, dessen Männchen auffällig orange-weiß gefärbt ist, zur Zeit das Wiesenschaumkraut – eine typische Rasen- und Wiesenblume – an, um dort seine Eier abzulegen. Für die Raupen des Aurorafalters ist das Wiesenschaumkraut die Hauptfutterpflanze. Nach Mitteilung von EuroNatur sind Bestandseinbußen dieses Schmetterlings, die beim Ausfall der Pflanze entstehen, leicht zu vermeiden, indem man auf ein zu frühes Mähen verzichtet oder Blüteninseln stehen lässt: "Wenn wir weiter die Natur kahl mähen, brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass es immer weniger Schmetterlinge gibt", so EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter.

Besitzer eines Garten- oder Wochenendgrundstücks oder einer Obstwiese können der bedrohten Tierwelt ganz einfach helfen, indem sie blühende Wildkräuter im Rasen und auf den Wiesen erhalten. Durch ein Verschieben des Mähzeitpunkts möglichst weit in den Vorsommer hinein, haben Wildblumen im Rasen, in der Wiese und an Wegrändern die nötige Zeit, um Samen zu bilden und somit ihren Fortbestand zu sichern. Besonders größere, üppige und schön blühende Wildkrautbestände, etwa die des Wiesensalbei oder der Margeriten können beim Mähen leicht ausgespart bleiben. Während Landwirte für Ihr Vieh auf den Grasschnitt angewiesen seien, hätten Gartenbesitzer, Hausgärtner, Städte und Gemeinden viele Möglichkeiten auf das frühe Mähen zu verzichten, der Natur zu helfen und dabei noch Geld einzusparen.

 

Bei Rückfragen:

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