Verbände fordern Ende der Überfischung

Eine nachhaltige Fischereipolitik liegt auch im Interesse der Küstenfischer.

© Annette Spangenberg

Die Verhandlungen über die künftige EU-Fischereipolitik sind in die entscheidende Phase getreten. In einem offenen Brief haben sich 217 Organisationen aus ganz Europa, darunter auch EuroNatur, in der vergangenen Woche an die EU-Agrarminister gewandt. Darin forderten die Verbände, die Überfischung der europäischen Bestände bis 2015 zu beenden.

Anfang Februar dieses Jahres hatte bereits das EU-Parlament mit großer Mehrheit für eine Begrenzung des Fischfangs und einen Wiederaufbau der Fischbestände gestimmt. So sollen unter anderem bei der Abschätzung der Fangkapazitäten künftig nicht mehr die EU-Agrarminister, sondern die Wissenschaftler das letzte Wort haben. Auch die sogenannten Rückwurfe von Beifang sollen schrittweise bis 2017 verboten werden. Mit den geplanten Maßnahmen sollen sich die seit Jahrzehnten übernutzten Fischbestände allmählich wieder erholen.

Die 27 Fischereiminister des EU-Ministerrats haben sich diesen ehrgeizigen, jedoch realistischen Zielvorgaben bislang nicht angeschlossen und sich lediglich auf die Einführung nachhaltiger Fanggrenzen für alle Bestände bis 2020 verständigt. Eine zeitliche Zielmarke für den Wiederaufbau der Fischbestände zu nachhaltigen Größen fehlt bislang. In ihrem Brief fordern die Verbände die Minister dringend auf, im Zuge der Fischereireform für ein verantwortungsvolles Management der Fischereibestände zu sorgen.


Zur gemeinsamen Pressemitteilung der Verbände

Lesen Sie den offenen Brief der Verbände an Bundesagrarministerin Ilse Aigner

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv

Spende

Zukunft braucht Natur. Wir setzen uns für sie ein. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen. Ihre Spende ist ein wirkungsvoller Beitrag für eine lebenswerte Umwelt.

Fördermitgliedschaft

EuroNatur setzt auf langfristig angelegte Naturschutzprojekte statt Schnellschüsse. Mit Ihren regelmäßigen Spendenbeiträgen geben Sie uns die dafür nötige Planungssicherheit.

Aktuelles

Griechischer Fluss Aoos samt Nebenflüssen steht unter Schutz

Mit der Ausweisung eines Teils des Einzugsgebiets des grenzüberschreitenden Flusses Aoos in Griechenland (Quellfluss der Vjosa) als…

Meilenstein für den Schutz von Europas Wäldern auf EU-Ebene

Das EU-Gesetz zum Waldmonitoring zielt auf gemeinsame Standards zur systematischen Datenerhebung ab. Diese Vorgehensweise deckt sich mit der Haltung…

Noch viel Luft nach oben bei Westbalkanstaaten

Insbesondere im Naturschutz haben alle Westbalkan-Staaten noch einen weiten Weg vor sich, wenn sie Mitglied der EU werden wollen. Jährlich legt die…

EuroNatur-Preis 2023: Zeichen für den Flussschutz in Polen

++ Polnisches Bündnis zum Schutz der Flüsse hat den EuroNatur-Preis erhalten ++ Oder-Ausbau muss gestoppt werden ++ Optimismus nach polnischer…

EuroNatur-Preis für polnisches Flussschutz-Bündnis

++ Diesjähriger EuroNatur-Preis geht an polnisches Bündnis zum Schutz der Flüsse ++ Ehrung auch als politisches Signal für mehr Naturschutz in Polen…

Wilde Mülldeponien verursachen Konflikte mit Bären

Wilde Mülldeponien in der Nähe von Siedlungen sind nicht nur ein Problem für die Böden und die Umwelt. Braunbären werden hiervon häufig angelockt; als…

Gesetz zur Revitalisierung der Oder stoppen

Geplante Vorhaben werden verheerende Folgen für die Oder und die umliegenden Gebiete haben. In 51 Projekten sollen Flüsse ausgebaut und künstliche…

Mega-Staudamm Skavica: Albanisches Gericht prüft Sondergesetz für US-Bauunternehmen Bechtel

++ Verfassungsbeschwerde von NGOs zur Verhandlung zugelassen ++ Erster Meilenstein im Kampf gegen einen der größten Stauseen Europas ++ Tausende von…

Gegenwind für albanischen Flughafen wird stärker

++ Berner Konvention fordert Albanien auf, den Flughafenbau nahe der Narta-Lagune zu stoppen ++ Großprojekt im Vjosa-Delta gefährdet tausende Zugvögel…