Vogel des Jahres zurück in Deutschland

Mauersegler sind die Akrobaten der Lüfte

Presseinformation vom 29. April 2003

Radolfzell. Der elegante Mauersegler - Vogel des Jahres 2003 - gehört zu den rasantesten Fliegern im Tierreich. Dieser Tage kehren die Flugkünstler aus ihren afrikanischen Winterquartieren in unsere Städte und Dörfer zurück. Wie jetzt die Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur) mitteilte, gehören die Mauersegler neben Kuckuck und Pirol zu den Spät-Heimkehrern unter den Zugvögeln. Mauersegler vollbringen dabei unglaubliche Flugleistungen. Sie fressen, trinken und schlafen im Flug, ja sie putzen und paaren sich sogar im Flug und sobald die jungen Segler im Juli ihre Bruthöhle verlassen, können sie ohne Übung sogleich perfekt fliegen. Erst zwei bis drei Jahre später, wenn sie selbst zu brüten beginnen, werden sie wieder "festen Boden" unter den Krallen spüren. Geschätzte Jahresflugleistung bis dahin: 190.000 km. Nach Angabe der Artenschutzexperten der internationalen Umweltstiftung EuroNatur sind Mauersegler zwar noch nicht akut bedroht, aber stellenweise schon im Rückgang begriffen, da sie immer weniger geeignete Nistmöglichkeiten vorfinden. Als Höhlenbrüter sind sie in der Natur auf Spalten in Felsen angewiesen, nisten bei uns in Mitteleuropa jedoch meist an Gebäuden, wo sie Schlupflöcher unter Dachziegeln, Dachrinnen oder Jalousiekästen nutzen. Nisthilfen aus Holz werden ebenfalls gern angenommen. Der "Vogel des Jahres 2003" steht als typischer Stadtvogel stellvertretend für solche Arten, die es schaffen im menschlichen Siedlungsgebiet zu leben und zu überleben. Wo jedoch Grünflächen durch Beton ersetzt werden, gibt es auch weniger Insektennahrung für die Vögel. Die Umweltstiftung EuroNatur setzt sich deshalb für die Erhaltung der biologischen Vielfalt unserer Siedlungsgebiete ein. Zum Wohle von Mensch und Tier. Denn nicht zuletzt hängt unsere eigene Lebensqualtität eng mit der Artenvielfalt unserer nächsten Umgebung zusammen. Und nicht nur Mauersegler bevorzugen maigrüne, schwirrende Stadtlandschaften gegenüber toter Betonwüste. EuroNatur hat im Rahmen der Aktion "Leben braucht Vielfalt" zu mehr Natur in Dorf und Stadt als Zeichen für Umwelt- und Lebensqualität aufgerufen.

 

Bei Rückfragen:

Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur)

Konstanzer Str. 22

78315 Radolfzell

Tel.: 07732 - 92 72 0

Fax: 07732 - 92 72 22

E-mail info(at)euronatur.org

Internet www.euronatur.org

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