Auszeichnung für slowenische Flussschützerin

Umweltaktivisten demonstrieren mit Transparent

Andreja Slameršek bei einer Protestkundgebung für die Mur.

© Ludvik Rogan
Andreja Slameršek erhält Wolfgang Staab-Naturschutzpreis

Andreja Slameršek erhält den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2021; rechts von ihr Laudator Ulrich Eichelmann.

© Tatjana Simeth

Mit Unterstützung eines breiten Bündnisses von Naturschutzorganisationen, darunter EuroNatur, ist es der Slowenin Andreja Slameršek und ihren Mitstreitenden zu verdanken, dass die Mur und die Save noch weitgehend ungehindert fließen können. Es gelang der Präsidentin der Slovenian Native Fish Society (DPRS), mehrere Wasserkraft-Projekte zu stoppen, die die einzigartigen, ökologisch wertvollen Auenlandschaften beider Flüsse zerstört hätten. Die Mur in Slowenien ist mittlerweile sogar Teil des Biosphärenreservats Donau-Drau-Mur, das sich über fünf Länder erstreckt.

„Ohne den unermüdlichen, fachlich versierten Einsatz von Andreja Slameršek wären die geplanten Kraftwerke an Mur und Save wohl bereits genehmigt. Andreja ist ein wichtiges Vorbild für alle, die sich für die Natur einsetzen und zwar trotz zum Teil heftiger Angriffe aus Behörden- und Regierungskreisen“, sagte Laudator Ulrich Eichelmann, Geschäftsführer unserer Partnerorganisation Riverwatch, bei der Preisverleihung in München. Andreja Slameršek koordinierte zum großen Teil ehrenamtlich die Eingaben und Klagen mehrerer Naturschutzorganisationen in allen relevanten Genehmigungsprozessen zum Bau der geplanten Wasserkraftwerke. Sie vernetzte Anwohner und verschiedene Gruppen aus Politik und Kultur miteinander und organisierte runde Tische, Ausstellungen und Medienaktionen.

Derweil gibt es aus Slowenien eine gute Nachricht des obersten Verwaltungsgerichts zu verkünden. Sloweniens Regierung hatte den Bau des umstrittenen Mokrice-Staudamms an der Save als ‚von überwiegendem öffentlichen Interesse‘ eingestuft. Das Verwaltungsgericht hob die Entscheidung der Regierung auf, den vermeintlichen öffentlichen Nutzen gegenüber dem Naturschutz aufzuwiegen. In diesem Jahr haben die Menschen in Slowenien mit überwältigender Mehrheit die von der Regierung vorgeschlagenen Änderungen am Wasserwirtschaftsgesetz des Landes abgelehnt.

Offensichtlich hat die Regierung in Ljubljana daraus aber nicht gelernt. Die aktuelle Gerichtsentscheidung ist eine erneute Ohrfeige für Umweltminister Andrej Vizjak, der den Ausbau der Wasserkraft im Land massiv vorantreiben will. Das Unternehmen HESS, das den Mokrice-Staudamm baut, hofft dennoch auf ein neues Gerichtsverfahren und eine endgültige Baugenehmigung für Mokrice. Sie argumentieren dabei auch mit fadenscheinigen Argumenten wie Hochwasserschutz. Der Kampf um Mokrice ist also noch nicht ausgefochten.

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