Bedrohtes Inselparadies

Fischotter gehören zur Familie der Maderartigen

Die Erimitis-Halbinsel ist Refugium für zahlreiche bedrohte Arten, wie Moorenten, Würfelnattern, Sumpfschildkröten - und den Fischotter.

© Hans Glader

Im äußersten Nordosten Korfus, unweit des albanischen Festlands, liegt die Erimitis-Halbinsel. Vom Massentourismus ist sie bisher noch verschont geblieben, nur zu Fuß kann man die Halbinsel erreichen. Wenn es nach dem Willen der 2019 neu gewählten griechischen Regierung ginge, würde sich das jedoch bald ändern. Das sogenannte "Kassiopi-Projekt" sieht den Bau eines Hotels, Dutzender Villen und Apartments sowie eines Yachthafens vor. Die Auswirkungen auf das empfindliche Ökosystem wären verheerend. Wasserverunreinigung, Lärmbelästigung, Lichtverschmutzung und Fragmentierung der Lebensräume sind nur einige der vielfältigen Bedrohungen.

Doch gegen das Bauprojekt regt sich starker lokaler Widerstand. Mehrere Gemeinden auf der Insel sowie griechische Naturschutzorganisationen machen gegen die Pläne der Investoren mobil. So klärt etwa die Gruppe Save Erimitis die Bewohner Korfus über die fatalen Folgen des Bauprojekts auf. Unterstützung bekommen die Projektgegner nun auch von internationaler Seite. Die Mediterranean Alliance for Wetlands, ein Zusammenschluss zahlreicher Naturschutzorganisationen, dem auch EuroNatur angehört, fordert in einem offenen Brief vom 9. Oktober 2020 den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis auf, das "Kassiopi-Projekt" zu überdenken. Die Regierung in Athen solle vielmehr Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der einzigartigen Lebensräume und Arten im Einklang mit internationalem und nationalem Recht ergreifen. Der Schutz der Halbinsel dürfe nicht als Hindernis für die Entwicklung Korfus gesehen werden, sondern vielmehr als Gelegenheit zu einer ganzheitlichen Entwicklung, die die Wünsche der lokalen Bevölkerung sowie die Ansprüche der Tiere und Pflanzen berücksichtigt.

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