Eine Galerie für den Weißstorch

Störche brauchen Schutz: Vor allem der Verlust ihrer Lebensräume macht ihnen europaweit zu schaffen.

© Naturgesellschaft Bocian

Schwarz-weiße Sommergäste gehören in Pentowo zum Alltag. Der Gutshof der Familie Toczylowski liegt am Rande der Überschwemmungsflächen der Narew im Nordosten Polens und beherbergt, dank intensiver Schutzmaßnahmen, derzeit 31 Storchenpaare mit insgesamt 60 Jungvögeln. Im Rahmen der Initiative „Europäische Storchendörfer“ hatte EuroNatur das Dorf Tykocin mitsamt dem Hof Pentowo im Jahr 2001 für sein außergewöhnliches Engagement im Storchenschutz ausgezeichnet. Vor allem die Familie Toczylowski setzt sich sehr für den Erhalt der Lebensräume von Meister Adebar ein. Mit Erfolg: Ende der 1980er Jahre hatte es in Pentowo nur zwei Storchennester gegeben. Heute hingegen beheimatet der Gutshof eine Weißstorchkolonie von weit über 100 Tieren.


Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum des „Europäischen Storchendorfs“ Tykocin fand am 20. Juli die Neueröffnung der Storchengalerie im Gutshof Pentowo statt. Der Hof ist ein beliebter Ausflugsort für Naturinteressierte. Mit Unterstützung von EuroNatur wurde ein bereits vorhandenes, kleines Informationszentrum zu einer umfangreichen Storchengalerie umgebaut. Neben ausführlichen Informationen zu den Störchen bietet die Ausstellung hochwertige Fotos von typischen Pflanzen und Tieren der Narew-Region. Etwa 70 Personen nahmen an der Galerieeröffnung teil: Neben Vertretern der EuroNatur Stiftung und den Hofbesitzern waren unter anderem die Direktoren der zwei benachbarten Nationalparke Narew und Biebrza, verschiedene Entscheidungsträger aus der Region sowie Journalisten von zwei regionalen TV-Sendern dabei. Ziel der Ausstellung ist es, ein breites Publikum über den Schutzbedarf der Weißstörche und der Narew-Region aufzuklären.


Polen beherbergt die größte Anzahl an Weißstörchen weltweit. Dennoch beträgt der Rückgang des Weißstorches in ausgewählten Zählgebieten im Nordosten des Landes seit dem Jahr 2005 etwa 30 Prozent. Ursache ist vor allem die EU-Landwirtschaftspolitik: Großflächige Weiden werden in Europa immer unrentabler mit der Folge, dass ein Großteil dieser artenreichen Wiesen- und Weidelandschaften als wertvolle Storchenlebensräume nach und nach verloren geht. Mit der Initiative „Europäische Storchendörfer“ und naturschutzpolitischer Lobbyarbeit auf EU-Ebene setzt sich EuroNatur dafür ein, die Zukunft der Weißstörche in Europa zu sichern.



Mehr über die Initiative „Europäische Storchendörfer“

Mehr über die Arbeit von EuroNatur für eine bessere Agrarpolitik in der EU

Mehr über die Arbeit von EuroNatur zum Schutz der Narew-Region

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv

Spende

Zukunft braucht Natur. Wir setzen uns für sie ein. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen. Ihre Spende ist ein wirkungsvoller Beitrag für eine lebenswerte Umwelt.

Fördermitgliedschaft

EuroNatur setzt auf langfristig angelegte Naturschutzprojekte statt Schnellschüsse. Mit Ihren regelmäßigen Spendenbeiträgen geben Sie uns die dafür nötige Planungssicherheit.

Aktuelles

Leichtes Aufatmen bei den Krausköpfen

Die Krauskopfpelikane am Skutari-See sind erfolgreich am Brüten. Das ist umso erfreulicher, weil die Brutsaison im vergangenen Jahr desaströs verlief.

Mit Bären leben lernen

Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren vorbeugen

Rumänische Wälder und Natura-2000-Gebiete brauchen dringend Schutz

Ein aktueller Bericht von EuroNatur und Agent Green liefert neue Erkenntnisse zu Fällungen in Rumäniens Schutzgebieten. Die Naturschutzorganisationen…

Flughafenbau bedroht albanisches Vogelparadies

++ Die Bauarbeiten für den Flughafen in der Narta-Lagune schreiten trotz erheblicher Proteste unvermindert voran ++ Rastgebiet von internationaler…

Von wegen nachhaltig: Enttäuschende Ergebnisse nach EU-Energie-Trilog

++ Holzverbrennung und Wasserkraft können weiter auf Erneuerbare-Energie-Ziele angerechnet werden ++ Kein Wille zu nachhaltiger Klimapolitik in der EU…

Riesiger Erfolg: Die Vjosa ist Nationalpark

++ Heute wurde die Vjosa in Albanien zu Europas erstem Wildfluss-Nationalpark ausgerufen ++ EuroNatur, Riverwatch und viele weitere Partner haben…

Weitere Skigebiete rund um Svydovets geplant

Im Jahr 2016 kündigte die staatliche Verwaltung der Oblast Transkarpatien ihre Pläne zum Bau eines gleichnamigen Skigebiets im Bergmassiv Svydovets…

Bleischrotverbot in Feuchtgebieten in Kraft getreten

Gute Nachricht für Europas Wasservögel: Die Verwendung von Bleischrotmunition bei der Jagd in Feuchtgebieten ist endlich verboten. Am 15. Februar 2023…

Keine Sorge vor dem Wolf

Erstmals seit mehr als 100 Jahren wurde im Schwarzwald eine Wölfin nachgewiesen. Da bereits zwei männliche Wölfe in der Region leben, könnte es bald…

Flamingos oder Flugzeuge: Proteste gegen Flughafen in Albanien

++ Weltfeuchtgebietstag lenkt Aufmerksamkeit auf globale Zerstörung von Flüssen, Seen, Mooren und Küsten ++ Große Protestaktion in Albanien gegen…

Schwaderer in Steinmeiers Delegation

Große Ehre für Gabriel Schwaderer: Der EuroNatur-Geschäftsführer war bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiers Staatsbesuch in Albanien und…

Vjosa-Wildfluss-Nationalpark: Expertenteam legt Machbarkeitsstudie vor

Die Vjosa, einer der letzten großen Wildflüsse Europas, ist ihrer Unterschutzstellung heute einen großen Schritt nähergekommen. Das Projektteam aus…

Rechtliche Schritte gegen den Vlora-Flughafen in Albanien

Neue Entwicklungen zum geplanten Flughafenbau in der Narta-Lagune: Die von unseren Partnern eingereichte Klage gegen das Projekt wurde in erster…

Düstere Aussichten für Svydovets

Im ukrainischen Bergmassiv Svydovets soll ein gigantisches Skiresort entstehen. Gegen diese Pläne hat die Umweltbewegung Free Svydovets geklagt. Nun…

Jahresrückblick 2022

Ukraine-Krieg und Energiekrise, Vogelgrippe und Fischsterben, dazu noch immer die Corona-Pandemie und ihre Folgen. 2022 war ein kompliziertes Jahr,…