Prespa-Park: Naturschutz überwindet Grenzen

Mit einer überwältigenden Mehrheit hat das griechische Parlament in dieser Woche das trilaterale Abkommen zum grenzübergreifenden Schutz und für die nachhaltige Entwicklung des Prespa-Parks ratifiziert.

Die unbewohnte Insel Mali Grad gehört zur Kernzone des Prespa-Nationalparks und verwandelt sich jedes Frühjahr in ein Blütenmeer.

© Roland Knauer

„Die Prespa-Region ist eine der Naturperlen entlang des Grünen Bandes Europa. Als Vorsitzende der  European Green Belt Association gratuliert EuroNatur dem griechischen Parlament zu diesem wichtigen Schritt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Vertragsparteien die grenzübergreifenden Schutzmaßnahmen zügig umsetzen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.

Bereits im Jahr 2010 hatten die Minister der drei Länder Albanien, Mazedonien und Griechenland das gemeinsame Abkommen unterschrieben. Doch bis zum vergangenen Dienstag hatte Griechenland dieses als einziges Land nicht ratifiziert. „Wir betrachten die Entscheidung für die grenzübergreifende Zusammenarbeit zum Schutz der Prespa-Region auch als willkommene Botschaft des Friedens. In vielen Ländern Südosteuropas werden derzeit wieder die Grenzen hochgezogen und nationalistische Tendenzen nehmen zu. Das Beispiel  Prespa zeigt, dass es auch anders geht: mit Kooperation und gemeinsamen Visionen statt Abschottung und nationalen Egoismen“, sagt Gabriel Schwaderer.

Der Prespa-Park umfasst das gesamte Wassereinzugsgebiet des Großen und Kleinen Prespa Sees und weist eine außergewöhnliche Artenvielfalt auf. Er ist Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die nur hier vorkommen, darunter die Prespa-Forelle und die Prespa-Barbe. Durch den großen Fischreichtum sind die Seen für seltene Zugvögel ein wichtiges Rast- und Brutgebiet. So findet sich hier die größte Brutkolonie des weltweit vom Aussterben bedrohten Krauskopfpelikans.

Doch das wertvolle Feuchtgebiet steht unter großem Druck. Ein hoher Pestizideinsatz in der Landwirtschaft verseucht Gewässer und Fischbestände, Überweidung führt zur Erosion der Böden und allerorts schießen Betonbauten wie Pilze aus dem Boden. In dem Abkommen verpflichten sich die drei Unterzeichnerländer unter anderem zum Schutz gefährdeter Arten und zu einem ökologisch verträglichen Gewässer- und Landmanagement.
 

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