Rüffel für Rumänien: Welterbe Buchenurwälder nicht ausreichend geschützt

++Welterbe-Komitee bemängelt Management der Buchenurwälder in Rumänien++Bewertung des Komitees betrifft die gesamte Welterbestätte, auch die deutschen Anteile ++

Alte, knorrige Buche vor dem Hintergrund eines leuchtend grünen europäischen Waldes

Rumäniens Urwälder sind teilweise als UNESCO-Weltnaturerbe ausgewiesen. Doch die Flächen werden nicht ausreichend geschützt.

© Matthias Schickhofer

Radolfzell/Bukarest/Baku.  Deutliche Worte vom Welterbe-Komitee: Rumänien muss seine Buchenurwälder besser schützen. Bei der 43. Sitzung des Welterbe-Komitees in Baku drängt das Gremium darauf, dass Rumänien Verantwortung für die Welterbestätte übernimmt. Baumfällungen müssen innerhalb der Welterbegebiete streng verboten bleiben, auch in den sogenannten Pufferzonen rund um die Gebiete dürften keine Holzschläge stattfinden. Die Naturschutzorganisationen EuroNatur und Agent Green hatten zahlreiche Holzeinschläge in Pufferzonen dokumentiert und öffentlich gemacht. Die Versäumnisse einzelner Regierungen haben Auswirkungen auf die gesamte Welterbestätte, die sich über zwölf Länder, unter anderem Deutschland, erstreckt.

„Es steht zu befürchten, dass diese außerordentliche Welterbestätte bald den Status „gefährdet“ erhält – und das schließt dann auch die deutschen Gebiete mit ein. Das Management der rumänischen Flächen wurde in den vergangenen Jahren nicht verbessert, nun muss schnell gehandelt werden. Das Welterbe-Komitee betritt mit seiner Ankündigung einer erneuten Begutachtung der Welterbeflächen schon die Eskalationsstufe 1. Wir hoffen, dass dieser Druck die rumänische Regierung endlich zum Umdenken bringt. Rumänien hütet einen Urwald-Schatz, der fast überall in Europa längst verloren ist“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.
 

Hintergrundinformationen:

Pressekontakt:
Anja Arning, E-Mail: anja.arning(at)euronatur.org, Tel.: +49 (0)7732 - 92 72 13

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