Verpasste Chancen für den Artenschutz

EuroNatur und Bankwatch haben gemeinsam mit nationalen Partnern einen Bericht zu den Biodiversitätsbemühungen von zehn Regierungen aus Mittel- und Osteuropa im Rahmen der EU-Aufbauprogramme veröffentlicht. Ziel des Berichts ist es, die Biodiversität in den untersuchten Ländern zu skizzieren und den dringenden Bedarf an Artenschutzmaßnahmen aufzuzeigen.

Urwaldzerstörung in Rumänien

In Rumänien wird der Bau von Forststraßen unter der Überschrift Biodiversitätsschutz verkauft.

© Agent Green
Morgenstimmung in naturbelassender Landschaft

Noch gibt es wunderschöne und ökologisch wertvolle Landschaften in Mittelosteuropa, wie hier in Ungarn.

© Antal Molnár

Die Europäische Union hat vor einem Jahr beschlossen, rund 670 Milliarden Euro in den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft nach der Covid-Krise zu investieren. Die Verordnung für den europäischen Aufbauplan hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die Europäische Union mit dieser gewaltigen Summe in eine ökologische und digitale Zukunft zu führen. Die Pläne der von uns und unseren Partnern untersuchten Länder sind jedoch ernüchternd, bisweilen erschreckend.

So gibt es etwa so gut wie keine Mittelzuweisungen für Ausgaben, die in den Schutz der Artenvielfalt fließen sollen. Dabei befindet sich die Biodiversität in vielen Ländern Mittelosteuropas durch eine nicht nachhaltige Forstwirtschaft oder eine intensive Landwirtschaft bereits jetzt in einer kritischen Situation. Außerdem haben es die Staaten verpasst, eine Biodiversitätsstrategie aufzustellen. Dies ist eine verpasste Gelegenheit, den dramatischen Verlust der Artenvielfalt auch in diesem Teil unseres Kontinents zu stoppen.

Die Natur wird sogar weiter geschädigt, weil in allen Plänen umweltschädliche Maßnahmen erhalten sind, oftmals unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. So will Slowenien etwa mit der Hilfe der EU-Aufbaugelder das umstrittene Wasserkraftwerk Mokrice an der Save bauen. Zudem war der Erstellungsprozess in den meisten Ländern nicht transparent; Kommentare und konstruktive Projektvorschläge seitens Naturschutzorganisationen wurden ignoriert.


Hier geht es zum Bericht (engl.)

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