Bagger buddeln für den Artenschutz

++ Dringende erste Restaurierungsarbeiten in der Saline Ulcinj in Montenegro abgeschlossen ++ Dämme und Deiche regeln Wasserhaushalt im Salzgarten ++ ++ Weltfeuchtgebietstag lenkt Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Feuchtgebieten fürs menschliche Wohlbefinden ++

Bagger schichten neuen Damm auf

Es sieht auf den ersten Blick vielleicht nicht danach aus, aber hier wird Naturschutz betrieben. Bagger schichten Erde um und restaurieren Dämme und Deiche in der Saline Ulcinj.

© CZIP
Rosaflamingo beim Abflug

Flamingos und zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten werden von den Maßnahmen profitieren.

© Adrian Perovic

Radolfzell, Ulcinj. Anlässlich des morgigen Weltfeuchtgebietstages macht die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur auf erfreuliche Entwicklungen in der Saline Ulcinj in Montenegro aufmerksam. Auf einer Länge von 6,6 Kilometern nutzten Bagger das Sediment aus den Salzbecken und schichteten es zu neuen Dämmen auf. Parallel zu den Baggerarbeiten wurden auch die wichtigsten Schleusen und Pumpen wieder in Stand gesetzt. Die wiederhergestellten Dämme helfen bei der Überflutung des Gebiets mit frischem Salzwasser, einem wichtigen ökologischen Prozess innerhalb der Saline.

Diese Arbeiten waren schon lange geplant, doch die ungeklärte Eigentumsfrage sowie das Fehlen eines geeigneten Verwaltungsorgans haben die überfälligen Maßnahmen über Jahre hinaus verzögert. Darüber hinaus trug die unkooperative Haltung des ehemaligen Direktors der Nationalparks von Montenegro, der auch die Saline Ulcinj vorübergehend verwaltete, zur Verzögerung der Restaurierungsarbeiten bei. In dieser Zeit hat die Saline Ulcinj ökologisch an Wert verloren. In den heißen Sommern der vergangenen Jahre fielen die Becken im Salzgarten teilweise komplett trocken, im Winter wurden sie regelmäßig mit Süßwasser überflutet – fatal für salzliebende Tier- und Pflanzenarten.

Diese ersten Wiederherstellungsmaßnahmen tragen dazu bei, die Saline Ulcinj im Süden Montenegros über Jahre hinaus wieder attraktiv für spezialisierte Arten wie den Queller oder Flamingos zu machen. Zudem stellen die Restaurierungsarbeiten auch einen ersten Schritt zur erneuten Aufnahme des Salzbetriebs in der Saline dar. „Ein nachhaltig wirtschaftender Salzgarten wirkt sich nicht nur positiv auf Flamingos und Co. aus, sondern schafft auch Arbeitsplätze in der Region, die über den Tourismus hinausgehen“, sagt Dr. Stefan Ferger, Projektleiter bei EuroNatur. „Aufbauend auf den nun durchgeführten Arbeiten sind noch weitere Investitionen notwendig, aber der Anfang ist nach jahrelangem Ringen um den Erhalt der Saline endlich gemacht. Insofern kann die Saline Ulcinj zu einem leuchtenden Beispiel für die Verknüpfung von Naturschutz, Tourismus sowie Salzgewinnung werden.“


Hintergrundinformationen:

  • Weltfeuchtgebietstag 2024: Der World Wetlands Day wird jedes Jahr am 2. Februar gefeiert. In diesem Jahr steht er unter dem Aufruf „Wetlands and Human Wellbeing“: https://www.worldwetlandsday.org
  • Das Salinenareal von Ulcinj in Montenegro, das zum Bojana-Buna-Delta gehört, ist mit 1.500 Hektar eine der größten Salinen im Mittelmeerraum – und eines der wichtigsten Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiete für Zugvögel an der östlichen Adriaküste. EuroNatur engagiert sich mit ihren montenegrinischen und internationalen Partnern seit vielen Jahren für den Schutz des Salzgartens an der Adria. Auch auf Druck unserer Kampagne „Save Salina“ hat die Regierung in Podgorica die Saline Ulcinj 2019 als Schutzgebiet ausgerufen. Kurz darauf erfolgte die Ausweisung als Ramsar-Gebiet.  

Rückfragen: Christian Stielow, Mail: christian.stielow(at)euronatur.org, Tel.: +49 (0)7732 – 92 72 15

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