Albanien verbietet Holzeinschlag

Durch das Moratorium künftig besser geschützt: die Buchenwälder der Albanischen Alpen.

© Gabriel Schwaderer

Am vergangenen Donnerstag hat das albanische Parlament mit breiter Mehrheit ein landesweites Holzeinschlagmoratorium verabschiedet. Für die nächsten zehn Jahre darf kein Baumstamm mehr Albanien verlassen. Nur noch lokalen Nutzervereinigungen ist es erlaubt, Holz zu nutzen. Privatunternehmen hingegen haben schlechte Karten: Ihnen ist jeder Einschlag strengstens verboten. Bei Verstößen gegen das Verbot drohen zehn Jahre Haft.

„Die derzeitige albanische Regierung hat die Dringlichkeit der Lage endlich erkannt und sich folgerichtig zu diesem drastischen, aber notwendigen Schritt entschlossen. Ginge alles weiter wie gehabt, wäre das Naturkapital des Landes binnen kürzester Zeit ausgebeutet“, sagt Thies Geertz, der für EuroNatur das Projekt zum Schutz der letzten Balkanluchse leitet.  Die Zerstörung ihrer Lebensräume ist einer der Hauptgründe, warum die faszinierenden Katzen heute beinahe ausgestorben sind. Ganz oben auf der Liste der Bedrohungen steht dabei die massive Abholzung der Wälder in Albanien.

Um das wirtschaftlich und politisch isolierte Land zu Zeiten des Kalten Krieges mit Energie und Bauholz zu versorgen, wurden die Wälder seit den 1970er Jahren vollkommen übernutzt. Nur entlegene Reviere, wie etwa die Albanischen Alpen, blieben lange Zeit verschont. Doch seit der politischen Wende Anfang der 1990er Jahren stehen auch diese wenigen Restbestände unter erheblichem Druck durch die Holzindustrie.

 

Mehr zur Arbeit von EuroNatur zum Schutz der Balkanluchse

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