Der Verzehr von Bio-Lebensmitteln ist weitaus mehr als nur ein Lebensstil. Bio ist deutlich gesünder als Nicht-Bio. Dies zeigen erste Ergebnisse einer vier Jahre dauernden, von der EU bezuschussten Studie.
Demzufolge enthalten biologisch angebautes Gemüse und Obst vermutlich einen etwa 40 Prozent größeren Anteil an Antioxidantien als Nicht-Bioprodukte und mindern damit - nach Meinung der Wissenschaftler - Herzerkrankungen und das Risiko von Krebserkrankungen. Zudem enthalten sie offenbar größere Mengen der lebenswichtigen Mineralstoffe Eisen und Zink als nicht ökologisch angebaute Lebensmittel. Der Verzehr von Bioprodukten entspreche einer Zusatzportion Obst und Gemüse pro Tag, meint der Koordinator des Projektes Professor Carlo Leifert von der britischen Universität Newcastle. Auch die Milch von Bio-Kühen ist laut der Studie wesentlich gesünder als die konventionell gehaltener Tiere: Bio-Milch enthält bis zu 90 Prozent mehr Antioxidantien als herkömmliche.
Das Forschungsprojekt wurde mit 18 Millionen Euro von der EU bezuschusst und ist die bisher umfangreichste Studie zu den Vorteilen von ökologischem Landbau und Bio-Lebensmitteln. Die Ergebnisse ergänzen die lange Liste der bereits belegten positiven Aspekte des ökologischen Landbaus verglichen mit der konventionellen Landwirtschaft: So ist der ökologische Landbau wesentlich klimaverträglicher, erhält die Artenvielfalt und die landschaftliche Vielfalt, ermöglicht eine artgerechte Tierhaltung und schafft Arbeitsplätze.
Dennoch fließt in Deutschland derzeit ein sehr geringer Anteil der staatlichen Fördergelder in die ländliche Entwicklung. Die nächste Gelegenheit zu einer positiven Wende in der Agrarpolitik bietet sich in der kommenden Woche. Am 20. November wird die EU-Kommission ihre Vorschläge zum „Health Check“ der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorlegen.
Artikel des Informationsdienstes der Gemeinschaft für Forschung und Entwicklung zum Thema
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