Dragoman: Moorschutz in Bulgarien

Knoblauchkröte

In Dragoman bietet seltenen Arten wie der Knoblauchkröte wertvollen Lebensraum.

© Bruno Siegrist

Gemeinsam mit der örtlichen Verwaltung, lokalen Bauern und zwei bulgarischen Naturschutzorganisationen (Balkani Wildlife Society und Bulgarian Biodiversity Foundation) soll das 2.500 Hektar große Gebiet mit seiner einmaligen Biodiversität in den nächsten drei Jahren besser geschützt und nachhaltig entwickelt werden.

Der Karstkomplex liegt am Grünen Band Europa nahe der serbischen Grenze und nur 40 km nordwestlich der Hauptstadt Sofia. Er verfügt über eine außergewöhnlich abwechslungsreiche Landschaft mit vielen bedrohten Lebensräumen und Arten – darunter spezialisierte Moor- und Steppenarten, wie Moorente, Rohrdommel, Wachtelkönig, Kalanderlerche oder Schwarzstirnwürger. Kranich, Weißstorch, Brauner Sichler, Kampfläufer und Uferschnepfe nutzen das Gebiet teilweise in großen Schwärmen von mehreren Tausend Tieren als Rastplatz oder zur Überwinterung. Knoblauchkröte, Sumpfschildkröte und Hornotter leben hier neben seltenen Pflanzen wie der endemischen Urumoffs Tulpe oder der bizarren Bocks-Riemenzunge, einer Orchidee.

Durch das neue Projekt sollen nicht nur die Pflanzen und Tiere mit ihren Lebensräumen erhalten werden, sondern auch die nachhaltige Entwicklung der Region und seiner Bewohner vorangebracht werden. Dazu gehören die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für nachhaltigen Tourismus, die Beratung der Gemeinde bei der Planung der Abwasserklärung, der Einsatz von Biomasse zur Energiegewinnung und verschiedene Umweltbildungsangebote. Das neue Projekt kann auf die langjährige Erfahrung der beteiligten Nichtregierungsorganisationen in dem Gebiet zurückgreifen. So konnte bereits im Jahr 2005 ein EuroNatur-Projekt mit Unterstützung des Eeconet Action Funds und in Zusammenarbeit mit der Balkani Wildlife Society erfolgreich abgeschlossen werden, bei dem über 40 Hektar Land des etwa 400 Hektar großen Dragoman Moores für den Naturschutz erworben wurden. Ein Beleg für den Erfolg der Arbeit ist die Entwicklung des Brutbestandes der Moorente, der sich von nur 5 Brutpaaren im Jahr 2003 auf über 30 Brutpaare im Jahr 2006 steigerte und seither stabil blieb.

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