Dragoman: Moorschutz in Bulgarien

Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eröffnete heute gemeinsam mit EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer in Dragoman (Bulgarien) ein neues Projekt zum Schutz des Dragoman-Moores sowie der angrenzenden Karstberge und Feuchtwiesen.

In Dragoman bietet seltenen Arten wie der Knoblauchkröte wertvollen Lebensraum.

© Bruno Siegrist

Gemeinsam mit der örtlichen Verwaltung, lokalen Bauern und zwei bulgarischen Naturschutzorganisationen (Balkani Wildlife Society und Bulgarian Biodiversity Foundation) soll das 2.500 Hektar große Gebiet mit seiner einmaligen Biodiversität in den nächsten drei Jahren besser geschützt und nachhaltig entwickelt werden.

Der Karstkomplex liegt am Grünen Band Europa nahe der serbischen Grenze und nur 40 km nordwestlich der Hauptstadt Sofia. Er verfügt über eine außergewöhnlich abwechslungsreiche Landschaft mit vielen bedrohten Lebensräumen und Arten – darunter spezialisierte Moor- und Steppenarten, wie Moorente, Rohrdommel, Wachtelkönig, Kalanderlerche oder Schwarzstirnwürger. Kranich, Weißstorch, Brauner Sichler, Kampfläufer und Uferschnepfe nutzen das Gebiet teilweise in großen Schwärmen von mehreren Tausend Tieren als Rastplatz oder zur Überwinterung. Knoblauchkröte, Sumpfschildkröte und Hornotter leben hier neben seltenen Pflanzen wie der endemischen Urumoffs Tulpe oder der bizarren Bocks-Riemenzunge, einer Orchidee.

Durch das neue Projekt sollen nicht nur die Pflanzen und Tiere mit ihren Lebensräumen erhalten werden, sondern auch die nachhaltige Entwicklung der Region und seiner Bewohner vorangebracht werden. Dazu gehören die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für nachhaltigen Tourismus, die Beratung der Gemeinde bei der Planung der Abwasserklärung, der Einsatz von Biomasse zur Energiegewinnung und verschiedene Umweltbildungsangebote. Das neue Projekt kann auf die langjährige Erfahrung der beteiligten Nichtregierungsorganisationen in dem Gebiet zurückgreifen. So konnte bereits im Jahr 2005 ein EuroNatur-Projekt mit Unterstützung des Eeconet Action Funds und in Zusammenarbeit mit der Balkani Wildlife Society erfolgreich abgeschlossen werden, bei dem über 40 Hektar Land des etwa 400 Hektar großen Dragoman Moores für den Naturschutz erworben wurden. Ein Beleg für den Erfolg der Arbeit ist die Entwicklung des Brutbestandes der Moorente, der sich von nur 5 Brutpaaren im Jahr 2003 auf über 30 Brutpaare im Jahr 2006 steigerte und seither stabil blieb.

Weitere Informationen zu den EuroNatur-Aktivitäten in Dragoman finden Sie hier.

Link zu EuroNatur-Partner Balkani Wildlife Society (englische Seite)

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv

Spende

Zukunft braucht Natur. Wir setzen uns für sie ein. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen. Ihre Spende ist ein wirkungsvoller Beitrag für eine lebenswerte Umwelt.

Fördermitgliedschaft

EuroNatur setzt auf langfristig angelegte Naturschutzprojekte statt Schnellschüsse. Mit Ihren regelmäßigen Spendenbeiträgen geben Sie uns die dafür nötige Planungssicherheit.

Aktuelles

Gesetz zur Revitalisierung der Oder stoppen

Geplante Vorhaben werden verheerende Folgen für die Oder und die umliegenden Gebiete haben. In 51 Projekten sollen Flüsse ausgebaut und künstliche…

Mega-Staudamm Skavica: Albanisches Gericht prüft Sondergesetz für US-Bauunternehmen Bechtel

++ Verfassungsbeschwerde von NGOs zur Verhandlung zugelassen ++ Erster Meilenstein im Kampf gegen einen der größten Stauseen Europas ++ Tausende von…

Gegenwind für albanischen Flughafen wird stärker

++ Berner Konvention fordert Albanien auf, den Flughafenbau nahe der Narta-Lagune zu stoppen ++ Großprojekt im Vjosa-Delta gefährdet tausende Zugvögel…

EU-Kommission nimmt den Wolf ins Visier

Ursula von der Leyen warnt vor angeblich „gefährlichen Wölfen“ – Naturschutzorganisationen kritisieren irreführende Aussagen und unseriöse…

Rumänische Urwälder: EuroNatur fordert Abholzungsmoratorium

+++ Offener Brief an Kommissar Sinkevičius fordert Moratorium für Holzeinschlag in Schutzgebieten, um Zerstörung der rumänischen Wälder zu stoppen +++…

Umstrittener Flughafenbau in albanischem Schutzgebiet wirft Schatten bis München

++ Betreiberfirma Munich Airport International (MAI) steht in Verbindung mit illegalem Flughafen Vlora ++ Bau entsteht in Schutzgebiet mit besonderer…

Schwimmen für die Mönchsrobbe

Die kroatische Freiwasserschwimmerin Dina Levačić ist in der Adria im potentiellen Mönchsrobbenrevier geschwommen. Mit der Aktion wollte sie auf die…

Wolfnachwuchs im Schwarzwald bestätigt

++ Fotofallenbild aus der Gemeinde Schluchsee liefert Nachweis für Nachwuchs ++ Erstes Wolfsrudel seit über 150 Jahren in Baden-Württemberg ++

Maßnahmen an der Oder völlig unzureichend – Klage gegen Landesregierung

Ein Bündnis aus sieben Umweltverbänden hat Klage beim Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg gegen den Bewirtschaftungsplan Oder und das…