Nelson Mandela: Botschafter für einen Frieden zwischen Mensch und Natur

Ehemaliger südafrikanischer Staatspräsident erhält diesjährigen EuroNatur-Umweltpreis

Presseinformation vom 15. November 2004

Ludwigsburg. In Johannesburg wurde jetzt Nelson Mandela für seinen Einsatz für Natur und Umwelt von der internationalen Umweltstiftung EuroNatur mit dem EuroNatur Umweltpreis 2004 geehrt.

Der Preis zeichnet hervorragendes und innovatives Engagement im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes aus. In vorangegangenen Jahren wurden neben dem früheren sowjetischen Staatspräsident Michail Gorbatschow, der im Vorjahr Preisträger war, der britische Thronfolger Prince Charles sowie der Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Prof. Dr. Klaus Töpfer mit dem Umweltpreis ausgezeichnet.

Während Mandelas Einsatz im Kampf gegen die Apartheid und für die Menschenrechte weltweit bekannt ist, wird von seinem Engagement für eine Versöhnung von Mensch und Natur weniger Kenntnis genommen, betont Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung EuroNatur.

Neben seinem international anerkannten politischen Wirken für ein demokratisches Südafrika, setzt sich Nelson Mandela als Schirmherr der Peace Park Foundation aktiv für die Schaffung grenzüberschreitender Naturparks ein. Diese sogenannten "Peace Parks" tragen gleichzeitig zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, dem Erhalt der Biodiversität sowie zu regionaler Stabilität und Frieden bei. Derzeit werden sieben Peace Parks im Südlichen Afrika aufgebaut, darunter auch der Greater Limpopo Transfrontier Park. Dieser Park umfasst Schutzgebiete in Südafrika, Zimbabwe und Mosambik und schließt auch den bekannten Krüger National Park ein. Nelson Mandela selbst war bei der Eröffnung des Parks, der vor allem den Menschen in Mosambik nach Jahren des Bürgerkriegs neue Hoffnung und Perspektiven eröffnet, anwesend.

Aber nicht nur im Südlichen Afrika setzt sich der diesjährige Preisträger für die Peace Park Idee ein, sondern auch in anderen Regionen der Welt, in denen sowohl Mensch als auch Natur von der Ausweisung grenzüberschreitender Schutzgebiete profitieren würden. So fand beispielsweise im Juli diesen Jahres eine Konferenz in Korea statt, bei der die Idee eines Peace Parks in der Demarkationszone zwischen Süd- und Nordkorea diskutiert wurde. Initiiert wurde diese Konferenz durch Gespräche zwischen Nelson Mandela und dem südkoreanischen Ministerpräsidenten Kim Dae Jung.

Nelson Mandela hatte sich kurz nach seiner Wahl zum ersten demokratischen Präsidenten Südafrikas im Jahr 1994 persönlich für den Erhalt des St. Lucia Feuchtgebiets in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal eingesetzt. Das Gebiet war damals bedroht, da Bergbaufirmen den titanhaltigen Sand der Dünenkomplexe, die ein wichtiger Bestandteil des gesamten Ökosystems sind, abbauen wollten. Damit wäre das Feuchtgebiet, das heute als Weltnaturerbe der UNESCO ausgezeichnet ist, als Überwinterungsgebiet für viele - auch europäische - Zugvögel unwiederbringlich verloren gewesen. In Anlehnung an das Konzept der Peace Parks hat Nelson Mandela für dieses Gebiet ein grenzüberschreitendes Konzept für Ökotourismus vorgeschlagen, um die nachhaltige Entwicklung in der Region voranzutreiben.

Nelson Mandela hat maßgeblich dazu beigetragen, die soziale Ungerechtigkeit zu überwinden und mit ebenso großem Engagement arbeitet er für einen Frieden zwischen Mensch und Natur sowie den Schutz unersetzbarer Naturschätze. Der EuroNatur Umweltpreis 2004 hebt gerade diesen unbekannteren Aspekt von Nelson Mandelas weltweiter Arbeit für die Umwelt hervor, betonte Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung EuroNatur, in Johannesburg, wo die Preisverleihung mit organisatorischer Unterstützung der dortigen DaimlerChrysler Niederlassung stattfand.

Im Beisein von DaimlerChrysler-Präsident Südafrika, Christoph Köpke, und Klaus J. Supp, Counsellor bei der deutschen Botschaft in Pretoria, überreichten EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter und der frühere EuroNatur-Preisträger Ulf Doerner (München) - schon seit vielen Jahren für Südafrikas Natur engagiert - den EuroNatur-Preis für Nelson Mandela an den Executive Director der renommierten Nelson Mandela Foundation, John Samuel (2. von links).

 

Für Rückfragen:

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E-Mail: ludwigsburg(at)euronatur.org

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