Rekord in polnischem Storchendorf

© Martin Schneider-Jacoby

Ein Bauernhof mit 126 Störchen – diese Attraktion gibt es derzeit im Nordosten Polens zu sehen. In Pentowo, einem Ortsteil von Tykocin am Rande der Überschwemmungsflächen des Flusses Narew, beherbergt ein einziger Hof die größte Weißstorchkolonie Polens.

Nicht umsonst hat EuroNatur Pentowo im Jahr 2001 als „Europäisches Storchendorf“ ausgezeichnet. Doch so viele Störche wie in diesem Jahr lebten auf dem Bauernhof noch nie: Insgesamt brüteten dort 31 Storchenpaare und 64 Jungstörche sind geschlüpft. Kein Wunder, denn Meister Adebar findet hier paradiesische Bedingungen vor: Dank der Initiative des Hofbesitzers gibt es zahlreiche Nisthilfen und auch für ein üppiges Nahrungsangebot aus Fröschen und Kleintieren ist gesorgt, denn die Flächen im Umfeld des Hofes werden naturverträglich genutzt. Die Feuchtwiesen wurden nach früherer Trockenlegung wiedervernässt und heute weiden darauf alte Nutztierrassen wie die Rote Kuh oder das polnische „Ur-Pferd“, der Tarpan.

Damit bildet Pentowo einen vorbildlichen Gegenpol zu der negativen Entwicklung, die europaweit um sich greift: Vor allem die veränderte Landnutzung ist es, die den Weißstorch in Europa bedroht. Heute werden die Wiesen meist zum falschen Zeitpunkt oder zu oft im Jahr gemäht. Dabei verwenden die Bauern Hochleistungsmaschinen, die Fröschen, Eidechsen, Mäusen und Maulwürfen den Garaus machen und damit auch dem Storch die Lebensgrundlage entziehen.

Für Aufregung sorgte in Pentowo letzte Woche ein junger Storch, der tagelang am Nestrand vergebliche Flugversuche unternommen hatte. Das Tier war in einer Drahtschlinge gefangen, welche die Altstörche zum Nestbau genutzt hatten. Dank des Einsatzes der Feuerwehr konnte der Jungstorch mittlerweile unbeschadet aus seiner Falle befreit werden.


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