Missmanagement schadet umweltfreundlichem Verkehrsmittel Umweltschützer veröffentlichen Bahnhasserbuch
Presseinformation vom 7. November 2003
Stuttgart. Verspätungen, unzuverlässige Auskünfte und Online-Buchungsprogramme, verrücktgewordene Computer, die so programmiert sind, dass auch die geduldigsten Kunden die Nerven verlieren, überfüllte Züge, verschlossene Toiletten, verschmutzte Sitze und Abteile; dies alles führt dazu, dass viele Menschen vom umweltfreundlichen Verkehrsmittel Bahn auf das Auto umsteigen. Drei Umweltschützer machen jetzt dem Ärger hunderttausender enttäuschter Bahnkunden Luft und haben "Das Bahnhasserbuch" geschrieben. Claus-Peter Hutter, Präsident der Umweltstiftung EuroNatur, und Lutz Ribbe, Leiter der umweltpolitischen Abteilung der Stiftung, sowie Traugott Markert - im Hauptberuf bei der ZDF Umweltredaktion tätig - kommen zu dem Schluss, dass die Deutsche Bahn AG ihre Kunden einfach nicht schätzt. Denn mit dem, was man schätzt, gehe man anders um. Die Bahn hingegen gebe sich redlich Mühe, ihre Fahrgäste zu vergraulen. Noch gebe es zwar ein paar Kunden, die gerne mit der Bahn fahren, doch diese wollten ihre Anschlusszüge erreichen anstatt vom Zugbegleiter aus dem Zug gescheucht zu werden, um ihre Nahverkehrskarte noch einmal abzustempeln. Und sie wollten auch nicht, dass die Züge immer schneller werden und nirgends mehr halten.
Die Autoren fordern die Bahnkunden auf, ihrem Ärger Luft zu machen und Beschwerden an Bahnchef Mehdorn zu schicken, damit die Sorgen der Bahnkunden endlich ernst genommen werden. Hierfür wurde im Bahnhasserbuch - quasi als Symbol für die Realsatire, die sich täglich abspielt - ein Beschwerdebogen entwickelt. Bahnchef Mehdorn - kritisieren die Autoren im Buch - habe sich trotz langer Voranfragen nicht einmal bereitgefunden, auf berechtigte Fragen einzugehen und sei wohl auch nicht bereit gewesen, ein schriftliches Interview durchzuführen. EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Bahnkunden stärker als bislang ihr Recht einfordern, damit das umweltfreundliche Verkehrsmittel Bahn nicht vollends aus den Fugen gerate. Hutter würdigte dabei die unermüdliche Kleinarbeit der Mitarbeiter des Fahrgastverbandes Pro Bahn und des Verkehrsclub Deutschland (VCD). Sie müssten von den Einzelnen stärker unterstützt werden, damit sich substanziell etwas ändere.
Claus-Peter Hutter/Traugott Markert/Lutz Ribbe:
Das Bahnhasserbuch - Das Leben in vollen Zügen genießen,
208 S., Knaur Verlag, München. € 6,90.
Hinweis: Besprechungsexemplare können beim Verlagshaus Droemer-Knaur in München direkt angefordert werden (Kontakt: Tel: 089-9271-143 / Fax: 089-9271-240 astrid.drebes(at)droemer-knaur.de)
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