Die Rückkehr von Sichler und Löffler

Mehr als 20 Jahre waren sie verschwunden. Jetzt sind Löffler und Brauner Sichler zurück im serbischen Naturschutzgebiet Obedska Bara – einem Altarm der Save. Bei einem Kontrollgang Anfang Juni entdeckten Mitarbeiter des Naturschutzinstituts der serbischen Provinz Vojvodina dort vier Brutpaare des Sichlers und sechs bis acht Löfflerpaare.

Sichler-Küken in einem Nest

Die ersten Küken des Braunen Sichlers sind bereits geschlüpft.

© Slobodan Puzovic
Ein Löffler im Gebüsch

Auch bei den Löfflern ist Nachwuchs angesagt.

© Slobodan Puzovic

Zu verdanken ist dieser Erfolg einem umfangreichen Maßnahmenpaket, welches das Naturschutzinstitut, unter anderem unterstützt von EuroNatur, im Rahmen des Rettungsprogramms „Die Rückkehr des Sichlers“ umgesetzt hat. Neben zahlreichen weiteren Partnerorganisationen halfen auch mehr als 200 Freiwillige mit.

Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten Feuchtwiesen und -weiden ein Drittel des rund 10.000 Hektar großen Schutzgebietes. Im Lauf der Jahrzehnte gaben viele Landwirte die Beweidung der Flächen auf. In der Folge überwuchsen Büsche und Bäume die offenen Wiesen. Zudem verursachten Eingriffe in den Wasserhaushalt der Save, dass ein Teil des Feuchtgebiets trockenfiel und zuwuchs. Damit waren die offenen Nahrungsflächen weitestgehend verschwunden, auf die zahlreiche Vögel wie Sichler und Löffler angewiesen sind. 

 

Im Rahmen des Schutzprogramms haben die serbischen Naturschützer 200 Hektar Wiesen und ehemalige Hutweiden von Gehölz befreit und wieder temporär vernässt. Um die Flächen dauerhaft offenzuhalten, werden die Wiesen regelmäßig beweidet. Heute bietet Obedska Bara Sichler und Löffler wieder einen idealen Lebensraum. Auch Schwarzstörche, Nachtreiher und Seidenreiher profitierten von den Maßnahmen.

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