Wolfswanderwege vernetzen

Wolfsquelle Polen
Seit dem Jahr 2000 haben Wölfe in der sächsischen Oberlausitz begonnen, ihre einstigen Lebensräume in Deutschland zurückzuerobern. Inzwischen haben sich die Wölfe nahe der polnischen Grenze fest etabliert. Genetische Untersuchungen haben bestätigt, dass die deutschen Wölfe eng mit den Wölfen in Ostpolen verwandt sind. Somit hängt die Zukunft der grauen Jäger in Deutschland direkt von den Bestandsentwicklungen und Wanderbewegungen in Polen ab.
Wanderung mit Hindernissen
Laut Analysen der EuroNatur-Partner könnten drei Mal so viele Wölfe in Polen leben, wenn es genügend Wanderkorridore gäbe. Derzeit aber wird für die Wölfe aus Ostpolen eine Wanderung nach Westen immer schwieriger. Intensive Landnutzung, Verkehrswege und Besiedelung unterbrechen die ehemals vorhandenen Wanderkorridore der Tiere und zerschneiden ihre Lebensräume.
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Was unternimmt EuroNatur für die Wölfe in Polen?
- Fundierte Wissensgrundlagen schaffen: Die Informationen durch das landesweite Wolfsmonitoring und zahlreiche Untersuchungen bilden eine wertvolle Grundlage, um angepasste Wolfsschutz- und Managementmaßnahmen zu entwickeln.
- Akzeptanz erhöhen: Wir unterstützen unsere Partner bei ihrer Aufklärungsarbeit, mit der sie bei der polnischen Bevölkerung Akzeptanz für den Schutz von Wölfen schaffen.
- Lebensräume schützen: Gemeinsam mit unseren polnischen Partnern arbeiten wir daran, Lebensräume und Wanderkorridore in Polen zu erhalten und wiederherzustellen.
- Lebensräume vernetzen: Auf der Grundlage von langjährigen Studien zu wichtigen Wanderkorridoren der Wölfe erarbeiten wir Vorschläge, wie sich negative Auswirkungen der Landschaftszerschneidung auf Wildtiere und ihre Lebensräume vermeiden lassen. Lesen Sie mehr zum EuroNatur-Projekt Transeuropäische Wildtiernetzwerke (TEWN).
- Den Schutzstaus der Wölfe aufrechterhalten: Die Anti-Wolfhaltung der konservativen Regierung in Warschau macht die Aufklärungsarbeit besonders wichtig, um der politischen Stimmungsmache entgegen zu wirken.
Was wir bereits erreichen konnten – Eine Auswahl wichtiger Erfolge:
- Durch die Zusammenarbeit mit früheren polnischen Regierungen und Baufirmen fand die Planung von Grünbrücken und Tunnel beim Bau neuer Straßen Berücksichtigung. Im Nordwesten des Landes gibt es mittlerweile zahlreiche Strukturen, über die Wölfe und ihre Beutetiere Verkehrswege unbeschadet queren können.
- Nach massiven Protesten von Naturschutzorganisationen, darunter EuroNatur, beschloss die polnische Regierung im März 2009, den Ausbau der Schnellstraße „Via Baltica“ im Nordosten Polens nicht entlang der ursprünglich vorgesehenen Route durchzuführen. Die geplante Trasse hätte wertvolle Lebensräume des Wolfes und anderer Tierarten zerschnitten und damit die Populationen erheblich beeinträchtigt.
Partner: Säugetierforschungsinstitut der Polnischen Akademie der Wissenschaften (MRI) in Bialowieza, WILK
Förderung: EuroNatur-Spender und –Paten
Faltblatt "Bermudadreieck Slowakei"
Zum Download (708 KB)Artikel "Auf den Spuren der Wölfe" im EuroNatur Magazin 4/2015, S. 16-17
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