Urwälder in Rumänien: Machenschaften der Holzmafia gehen weiter

Der jüngste Bericht von EuroNatur, Robin Wood und der Environmental Investigation Agency (EIA) deckt die andauernden Missstände in Natura 2000-Gebieten in Rumänien auf. Die Ur- und Naturwälder des Landes sind nach wie vor nicht ausreichend geschützt.

Gefällte Buchenstämme in Rumänien

Große Bäume, typisch für Urwälder, wurden gefällt und auf der Straße zurückgelassen.

© EIA/EuroNatur
Riesiges Sägewerk in Rumänien

Das Sägewerk von Kronospan in Sebeş, Rumänien

© EIA/EuroNatur

Nach wie vor erlauben die lokalen Behörden in Rumänien regelmäßig Holzeinschläge in Natura 2000-Gebieten, ohne die erforderlichen Naturverträglichkeitsprüfungen einzuholen. Die Fortsetzung dieser illegalen Fällungen und die damit verbundenen Umweltschäden wurden von der EIA, unter Mitarbeit von EuroNatur und Robin Wood, ausführlich dokumentiert (engl.). Dabei kam auch heraus, dass etliche Sägewerke weiterhin große Mengen an Holz aus geschützten Naturgebieten beziehen, wie dem Călimani-Nationalpark oder dem Nationalpark Rodna-Gebirge. Diese Tatsachen werfen ein ernüchterndes Bild auf die Arbeitspraktiken der Holzindustrie in Rumänien.

Ein besonders negatives Beispiel hierfür ist die 2003 von der HS Timber Group eröffnete Holzverarbeitungsanlage in Sebeş. Die Anlage, die jährlich weit über eine Million Kubikmeter Holz verarbeitet, gerät trotz mehrfacher Eigentümerwechsel und einer Vielzahl öffentlicher Zusicherungen, keine Ressourcen aus geschützten Gebieten zu beziehen, immer wieder mit Berichten über illegale Holzbeschaffung ins Scheinwerferlicht der Kritik. Jüngst wurde das Sägewerk Sebeş an die Firma Kronospan verkauft, den weltgrößten Hersteller von Spanplatten. Ob der Verkauf an Kronospan an den illegalen Bezugsquellen des Sägewerks etwas ändern wird, bleibt fraglich.

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