EuroNatur-Preis für polnisches Bündnis zum Schutz der Flüsse

++ Auszeichnung geht an Koalition aus Naturschutzorganisationen und Einzelpersonen ++ In der Koalicja Ratujmy Rzeki steht die Zusammenarbeit im Vordergrund ++ Große Erfolge zum Schutz von Oder und Weichsel ++

Mittellauf der Weichsel

Die Weichsel ist mit 1048 km Polens längster Fluss und noch weitgehend naturbelassen. Sandbänke und kleine Inseln sind typisch für ihren Mittellauf.

© Marek Elas
Protest gegen das Staudammprojekt in Siarzewo an der Weichsel

Protest gegen das Staudammprojekt in Siarzewo an der Weichsel (polnisch Wisła). Die Bauarbeiten sollen Anfang 2024 beginnen.

© Justyna Choros

Radolfzell. Der EuroNatur-Preis 2023 geht an die Koalicja Ratujmy Rzeki (KRR) aus Polen. Der im internationalen Kontext „Save the Rivers Coalition“ genannte Zusammenschluss von über 50 Organisationen und über 40 Einzelpersonen wird für das Engagement für den Schutz frei fließender Flüsse in Polen und grenzübergreifende Zusammenarbeit ausgezeichnet. Besonders der kollaborative Ansatz der KRR hat das EuroNatur-Präsidium überzeugt. Nicht nur die einzelnen Aktivitäten sollen mit der Auszeichnung hervorgehoben werden, sondern vor allem die Bereitschaft, zusammenzuarbeiten und die Kräfte zu bündeln, um die Wirkung für den Naturschutz zu erhöhen.

Gewürdigt wird unter anderem die kontinuierliche erfolgreiche Arbeit der gesamten Koalition zum Schutz der Flusssysteme von Oder und Weichsel und der Einsatz gegen den Bau der Wasserstraße E40. Die Koalicja Ratujmy Rzeki bringt Organisationen zusammen, die Polens Flüsse, Bäche und Feuchtgebiete schützen, sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Einzelpersonen, lokale Behörden und Institutionen, denen das Schicksal der polnischen Flüsse und Ökosysteme wichtig ist.

„Wir sind überzeugt, dass ein friedliches und demokratisches Europa nur dann eine dauerhafte Zukunft haben wird, wenn wir gelingende Mensch-Natur-Beziehungen entwickeln, die auf einer breiten gesellschaftlichen Basis stehen. Die Koalicja Ratujmy Rzeki bringt Naturschutzorganisationen, Einzelpersonen aus Wissenschaft und lokaler Verwaltung sowie staatliche Institutionen zusammen, um die Flüsse zu bewahren, nicht zuletzt über Grenzen hinweg“, begründet EuroNatur-Präsident Thomas Potthast die Wahl des diesjährigen EuroNatur-Preises. Mit der Auszeichnung stehen die Flussschützer in einer Reihe mit Persönlichkeiten wie den „mutigen Frauen von Kruščica“ aus Bosnien-Herzegowina oder den ukrainischen Urwaldschützern von Free Svydovets. Sie erhielten den EuroNatur-Preis ebenfalls für ihren beispielhaften Einsatz zum Schutz des europäischen Naturerbes.


Hintergrundinformationen: 
EuroNatur-Preis: Ausgezeichnet wurden neben den im Text Genannten bislang auch u.a. der Autor Jonathan Franzen, die Diplomatin Gudrun Steinacker und die Gemeinde Mals in Südtirol. Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Der EuroNatur-Preis 2023 wird am Donnerstag, 26. Oktober 2023 um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau verliehen. Den Preis entgegennehmen werden Dorota Chmielowiec-Tyszko (FER - Fundacja EkoRozwoju), Justyna Choroś (OTOP - Polish Society for the Protection of Birds) und Piotr Nieznański (WWF Polen).

 

Rückfragen:
Anja Arning, EuroNatur: anja.arning(at)euronatur.org, Tel: 07732-927213

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