Skua im Visier

Was vor dem Klick geschah...Fotografinnen und Bildermacher erzählen die Geschichte hinter einer besonderen Aufnahme. Diesmal Auge in Auge mit einer Skua.

Portrait einer Skua
© Jan Sohler

Nach einem kräftigen Herbststurm machte ich mich im September 2018 auf eine Spülsaumwanderung am endlich einmal einsamen Strand von St. Peter-Ording. Nach solchen Stürmen spült die Nordsee eigentlich immer etwas Spannendes an den Strand; außerdem ist es eine gute Gelegenheit, Hochseevögel zu beobachten, die sich an der Küste vom Sturm erholen.

Diesmal hatte ich besonderes Glück: Gleich drei Skuas hielten sich an der Wasserkante auf! Die dunkel gefärbten Raubmöwen mit den dolchartigen Krallen brüten auf Felsinseln und in Küstenmooren des Nordatlantiks, verbringen den Winter aber auf dem offenen Meer. Trotz der wetterbedingten Strapazen der letzten Tage machten die drei Skuas einen fitten Eindruck. Wohl wissend, wie aggressiv und furchtlos sich die Raubmöwen in der Nähe ihres Nests verhalten, war es eine angenehme Überraschung zu erleben, wie friedlich oder besser gesagt gleichgültig die Skuas mir gegenüber waren. Sie labten sich ungestört an einem Silbermöwenkadaver, nahmen nach jeder Mahlzeit in der noch immer aufgewühlten See ein Bad und ruhten sich dann auf der Sandbank aus. Das bot mir die Gelegenheit für tolle Portraitaufnahmen.

Ich verbrachte an diesem Tag mehrere Stunden mit den Skuas im Sand liegend – ein intensives Erlebnis und absolutes Highlight der letzten Jahre.

junger Fotograf
© Christian Höfs

Jan Sohler ist leidenschaftlicher Ornithologe und begeisterter Naturfotograf. In Nordfriesland aufgewachsen, kennt er die schleswig-holsteinische Nordseeküste wie seine Westentasche; sie liefert ihm zahlreiche Fotomotive. Doch auch in anderen Teilen der Welt war Jan Sohler schon auf (Foto)-Expedition, unter anderem auf den Färöer und in Costa Rica. Seine Bilder können Sie sich unter https://www.jansohler.de/ anschauen. 

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