Programmleiter Waldschutz

Nach seinem Magisterabschluss in Chinastudien hatte Siegmund Missall eine „Sinnkrise“. Immer mehr drängte sich die Frage auf, was ihm wirklich wichtig ist. Schließlich war die Antwort klar: „Die Natur!“ Und dann fing er mit 30 Jahren nochmal ganz von vorne an zu studieren und wurde Global Change Manager mit dem Ziel, den Schutz der biologischen Vielfalt auf allen Ebenen voranzutreiben.
Als Forscher und Dozent an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde verstand er es, Studierende reihenweise mit seinem Enthusiasmus anzustecken. Als Leiter des Waldschutzprogramms bei EuroNatur setzt sich Siegmund Missall seit 2024 ganz praktisch dafür ein, die letzten europäischen Urwälder der gemäßigten Zone vor der Abholzung zu bewahren. Zu seinen Aufgaben gehört es, Naturschutzpartner zu vernetzen, mit ihnen gemeinsam Europas Urwälder ausfindig zu machen, zu belegen, dass es sich um echte Urwälder handelt und ihre Unterschutzstellung auf nationaler wie EU-Ebene zu erreichen.
Naturbelassene Wälder hat Siegmund Missall schon viele gesehen, unter anderem bei einem Forschungsaufenthalt am Tarim in Nordwestchina, dem größten Inlandfluss der Welt. Unabhängig von der Klimazone haben ihn Waldökosysteme, in denen „noch kein Mensch herumgepfuscht hat“, nachhaltig beeindruckt. Das Ziel, den Schutz dieser wertvollen Lebensräume zu erwirken verfolgt er mit einem Optimismus, der andere mitreißt. Als Hobby-Freikletterer ist er es gewohnt, auch unter schwierigen Bedingungen durchzuhalten.
Was Siegmund Missall an EuroNatur besonders gefällt? „Die Stiftung arbeitet verlässlich, langfristig und zielorientiert mit den Naturschutzpartnern in den Projektgebieten zusammen. Bei EuroNatur kann ich in Zehnjahresperspektiven denken und so mit den Partnern realistische Strategien entwickeln, wie wir den Schutz der Urwälder auf dem Westbalkan, in Rumänien oder in der Ukraine erreichen wollen. Ich werde nie müde werden, jeden Hektar zu feiern, den wir retten können!“