EuroNatur-Preis 2017 vergeben

Für die Rettung der Saline Ulcinj: Gudrun Steinacker ist EuroNatur-Preisträgerin 2017

Gudrun Steinacker

Gudrun Steinacker, EuroNatur-Preisträgerin 2017, bei ihrer bewegenden Rede.

© Gerald Jarausch
EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder (links) übergibt Gudrun Steinacker die Urkunde

EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder (links) übergibt Gudrun Steinacker den EuroNatur-Preis 2017.

© Gerald Jarausch

Radolfzell, Insel Mainau. Heute erhielt Gudrun Steinacker, die von 2014 bis 2016 Botschafterin in Montenegro war, auf der Bodenseeinsel Mainau den EuroNatur-Preis 2017. Damit wurde sie für ihr hohes persönliches Engagement zur Rettung der Saline Ulcinj ausgezeichnet. „Frau Steinacker hat uns gezeigt, dass der diplomatische Dienst seine neutrale Haltung aufgeben kann und muss, wenn rings umher Unrecht geschieht“, begründet EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder die Wahl der diesjährigen Preisträgerin.

Die Saline Ulcinj im Süden Montenegros hat eine überragende Bedeutung für Wat- und Wasservögel auf ihrem langen Zugweg. Doch diesem Vogelparadies an der Adria droht die Zerstörung. Es wirkt, als ob die derzeitigen Betreiber die Saline Ulcinj gezielt herunterwirtschaften, um das Gelände zukünftig für Tourismuszwecke zu bebauen. Dies passiert unter dem Deckmantel der Regierung in Podgorica, die bis heute keine wirksamen Maßnahmen zum Schutz der Saline getroffen hat. „Mit Bestürzung habe ich beobachtet, dass nach dem Ende des oftmals umweltzerstörerischen Kommunismus die neuen Eliten die Natur ebenso ausbeuteten, meist um des kurzfristigen Profits willen“, sagt Gudrun Steinacker. „Nie war die Natur, die wichtigste Ressource dieses kleinen Landes, so bedroht wie heute“, so die ehemalige Botschafterin Montenegros weiter.

Die Auseinandersetzung um die Saline Ulcinj hält die EuroNatur Stiftung und ihre Partner in dem Adriastaat seit Jahren in Atem. „Die Unterstützung und der Zuspruch aus weiten Teilen der Bevölkerung, teilweise von hochrangigen Beamten, zeigen, wie wichtig der Kampf für die Rettung der Saline ist“, sagt Gudrun Steinacker. „Die Saline Ulcinj kann in einzigartiger Weise als Beispiel dafür dienen, wie wirtschaftliche Tätigkeit und Naturschutz miteinander verknüpft werden“, appelliert die diesjährige EuroNatur-Preisträgerin.

 

Hintergrundinfos:
EuroNatur-Preis: Gudrun Steinacker steht mit der Verleihung des EuroNatur-Preises in einer langen Reihe namhafter Persönlichkeiten. Frühere Preisträger sind u.a. Jonathan Franzen, Dr. Luc Hoffmann, Prinz Charles, Michail Gorbatschow, Nelson Mandela, Dr. Mario F. Broggi, Prof. Dr. Klaus Töpfer und Dr. Hans Bibelriether. Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Der EuroNatur-Preis 2017 wird heute am Mittwoch, den 11. Oktober 2017 um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau an die Botschafterin a.D. verliehen.

Gudrun Steinacker blickt auf eine sehr erfolgreiche Karriere als Diplomatin zurück. Nach ihrem Eintritt in den Auswärtigen Dienst im Jahr 1978 arbeitete sie als Diplomatin unter anderem bei den Vereinten Nationen in New York, in Zagreb, Moskau und Sofia. Die Slawistin war Generalkonsulin in Nowosibirsk und Botschafterin in Skopje. Von 2014 bis 2016 war sie Botschafterin in Montenegro. Dort engagierte sie sich mit großem Einsatz für den Naturschutz. Die Saline Ulcinj lag ihr dabei besonders am Herzen. Mittlerweile ist Gudrun Steinacker im Ruhestand, doch nach wie vor setzt sie sich für den Naturschutz in Montenegro und in der gesamten Balkanregion ein.

Rückfragen:
Anja Arning, E-Mail: anja.arning(at)euronatur.org, Tel.: +49 (0)7732 - 92 72 13
Gabriel Schwaderer, E-Mail: gabriel.schwaderer(at)euronatur.org, Tel.: 0171/9366698
 

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