Gemeinsam für die Zukunft der Berglandwirtschaft

Im Rahmen eines zweitägigen Workshops verständigte sich die von EuroNatur koordinierte Initiative „Allianz für Landwirtschaft und Naturschutz in den Alpen“ vergangene Woche auf ein gemeinsames Positionspapier. Darin fordern die Verbände, die Berglandwirtschaft in der künftigen EU-Agrarpolitik stärker zu fördern und gezielt zu unterstützen.

Bergwiese mit Thymian und Klappertopf

Gefährdete Vielfalt: Bergwiese mit Thymian und Klappertopf.

© Gunther Willinger

Bergbäuerinnen und -bauern produzieren nicht nur Lebensmittel, sie erhalten und pflegen mit den Bergwiesen und -weiden auch eine unserer wertvollsten Kulturlandschaften mit einer einmaligen Vielfalt an seltenen Tier- und Pflanzenarten und besonders hohem touristischen Wert. In der bisherigen Agrarpolitik werden die besonderen Leistungen für die Gesellschaft sowie der erhöhte Aufwand der Berglandwirtschaft jedoch nicht ausreichend berücksichtigt. So konnte das derzeitige Fördersystem weder das fortschreitende Höfesterben noch den rapiden Verlust der Artenvielfalt in den Bergregionen verhindern.

Eine Chance, das zu ändern, bietet die anstehende Agrarreform. Am 12. Oktober 2011 hat die EU-Kommission ihre Gesetzesvorschläge für die Gemeinsam Agrarpolitik nach 2013 (GAP) veröffentlicht. Den besonderen Erfordernissen der Berglandwirtschaft werden die Pläne der Kommission nach Ansicht der Verbände jedoch bislang nicht gerecht. Hier gilt es nachzubessern. Entsprechende Anpassungsvorschläge dafür liefert das Positionspapier der Allianz, das voraussichtlich Anfang April veröffentlicht wird. 

Noch in diesem Jahr soll die endgültige Fassung der künftigen EU-Agrarpolitik verabschiedet werden. In den kommenden Wochen wollen die Verbände ihren Druck auf die Politik verstärken, um die Ausrichtung der GAP im Sinne einer ökologisch und sozial verträglichen Landwirtschaft zu beeinflussen.


Hintergrund:

Das von der Mava-Stiftung für Naturschutz finanzierte Projekt „Allianz für Naturschutz und Landwirtschaft in den Alpen“ wird von EuroNatur in Zusammenarbeit mit BioAustria und dem Bund Naturschutz Bayern durchgeführt. Es ergänzt das Projekt „Die bessere Agrarpolitik- für eine nachhaltige ländliche Entwicklung“, das EuroNatur seit Januar 2010 koordiniert. Gemeinsam mit einem breiten Bündnis von inzwischen 30 Verbänden begleitet EuroNatur den derzeitigen Reformprozess der EU-Agrarpolitik und setzt sich für eine grundlegende soziale und ökologische Neuausrichtung der europäischen Landwirtschaft ein.

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