Saline Ulcinj wird kein Bauland!

Vögel in der Saline Ulcinj

Ein Paradies für Zugvögel und Vogelbeobachter: die Saline Ulcinj

© Borut Stumberger

„Das ist ein wichtiger Sieg für den Naturschutz“, kommentiert EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby die Entscheidung der montenegrinischen Regierung, den wichtigsten Zugvogel-Rastplatz an der östlichen Adria nicht - wie ursprünglich geplant - als Tourismusgebiet und potentielles Bauland auszuweisen. Nach internationalen Protesten von EuroNatur und zahlreichen anderen Naturschutzorganisationen verabschiedete die Regierung nun eine entsprechende Änderung des Raumplans für die Saline Ulcinj.

Seit 16. Dezember 2011 schwebte ein Damoklesschwert über dem global bedeutenden Feuchtgebiet. Die Saline von Ulcinj sollte für mindestens 257,8 Millionen Euro verkauft werden und alles deutete darauf hin, dass Montenegro das einzigartige Naturjuwel zerstören und für den Massentourismus ausbauen wollte. 

Nachdem die Saline Ende des vergangenen Jahres zur Versteigerung ausgeschrieben wurde, kam es zu europaweiten Protesten: Mit Unterstützung von EuroNatur und anderen internationalen Partnern erhöhten die Naturschutzorganisationen Montenegros den öffentlichen Druck auf die Regierung, das Vorhaben zu stoppen und die Änderungen des Raumplans von 2007 wieder zurückzunehmen. Mit Erfolg! Als Anfang April der kommunale Bauplan für die Gemeinde Ulcinj erstellt wurde, änderte die Regierung die Vorgaben des nationalen Raumplans. Tourismusminister Predrag Sekuli? gab bekannt, die Saline Ulcinj dürfe - entsprechend der internationalen Konventionen - nicht in Bauland umgewandelt werden, sondern müsse als wichtiges Naturerbe besonders geschützt werden. Bei dieser Entscheidung stützte sich die Regierung auf langjährige Untersuchungen, die das montenegrinische Zentrum für Vogelforschung und Beobachtung (CZIP) gemeinsam mit EuroNatur durchgeführt hat. Danach konnten in den vergangenen Jahren 50 Prozent aller in Europa vorkommenden Vogelarten in der Saline beobachtet werden, von denen wiederum die Hälfte dort auch brütet. 

 

„Mit der jetzigen Kurskorrektur kommt Montenegro seinem Ziel näher, Ulcinj als Erholungsort für Naturliebhaber an der Adria international bekannt zu machen. Jetzt gilt es, das Gebiet als Naturpark schonend zu entwickeln.“, sagt Dr. Martin Schneider-Jacoby. 

 

Mehr über die Arbeit von EuroNatur zum Schutz der Saline Ulcinj

 


 

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