Zerstörung im Sinne der Natur

Vogelschützer mehrerer Organisationen haben in der vergangenen Woche gemeinsam mit der örtlichen Polizei und der Feuerwehr illegale Jagdhütten im kroatischen Teil des Neretva-Deltas abgerissen: Ein toller Erfolg für den Vogelschutz an der Adria und ein deutliches Zeichen, dass EuroNatur und ihre Partnerorganisationen konsequent gegen die illegale Vogeljagd vorgehen.

Ein Mann steht an einem Seeufer zwischen Trümmern und zerschlägt einen Schrank mit einem Beil

Kroatische Vogelschützer reißen im Neretva-Delta illegale Jagdhütten ein.

© BIOM
Zwei Wasservogel-Attrappen

Mit solchen Attrappen versuchten Jäger, die vom Zug erschöpften Wasservögel anzulocken.

© BIOM

Nach wie vor stellt die illegale Vogeljagd ein großes Problem in vielen Staaten des Westbalkans dar. Umso wichtiger ist es, dass sich die Naturschutzorganisationen in der Region zusammentun und gemeinsam dagegen vorgehen. Internationale Workshops und Camps bilden ein gutes Mittel, um sich auszutauschen und kooperative Aktionen durchzuführen. Anfang September fand solch ein Camp, organisiert von der EuroNatur-Partnerorganisation BIOM und dem Komitee gegen den Vogelmord, im kroatischen Teil des Neretva-Deltas statt. Das Gebiet an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina ist ein wichtiger Stopp für zahlreiche Wasservögel auf dem Adria-Zugweg (Adriatic Flyway).

Im Rahmen des Camps hielten sich die teilnehmenden Vogelschützer über mehrere Tage im Gebiet auf, um Wilderei-Aktivitäten zu kontrollieren und zu melden. Hilfe erhielten sie dabei von der örtlichen Polizei. Die Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und den lokalen Sicherheitskräften funktionierte tadellos; erfreulich vor allem deshalb, weil dies in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Mit vereinten Kräften rissen die Beteiligten illegale Jagdhütten ab und konfiszierten Lockattrappen der Jäger. Doch damit nicht genug: Wenige Tage später nahm die Polizei einen Wilderer fest, der mit der Verwendung von Klangattrappen gegen das Jagdgesetz verstoßen hat. Mit der gelungenen Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, Schutzgebietsverwaltungen und den örtlichen Behörden hatte dieses Vogelschutzcamp Präzedenzcharakter.
 

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