Aufatmen für die Donau

Etappensieg für eine der wertvollsten Auenlandschaften an der Donau: Das kroatische Ministerium für Umwelt und Naturschutz hat verfügt, die Umweltverträglichkeit für ein offensichtlich naturzerstörerisches Kanalisierungsprojekt an der kroatisch-serbischen Grenze nicht weiter zu prüfen und das laufende Verfahren zu stoppen.

Das Kopacki Rit gehört zu den besonderen Juwelen in der Naturschatzkiste Europas.

© Mario Romulic, www.romulic.com

Der Fluss sollte entlang eines 53 Kilometer langen Abschnitts reguliert werden. Aufgrund der aktuellen Verfügung des Ministeriums beschloss die kroatische Schifffahrtsbehörde, das Projekt auf Eis zu legen.

„EuroNatur begrüßt diese Entscheidung, denn eine Kanalisierung der Donau in diesem sensiblen Bereich, würde herbe Verluste für die Artenvielfalt in Europa bedeuten “, sagt Romy Durst, Projektleiterin bei EuroNatur.  So wäre unter anderem der Naturpark Kopa?ki Rit schwer betroffen, und damit die Kernzone des künftigen Fünf-Länder-Biosphärenreservats Mur-Drau-Donau. Allein 300 verschiedene Vogelarten konnten hier bereits beobachtet werden und in den natürlichen Flüssen kommen 64 Fischarten vor, von denen 22 in Europa besonders geschützt sind.

Aber auch weiter stromabwärts wären die ökologischen Auswirkungen der Kanalisierung verheerend. Im Rahmen eines internationalen Prüfverfahrens hatten Naturschutzorganisationen in Serbien deshalb bereits ernsthafte Einwände gegen das Projekt geäußert. Die aktuelle Entscheidung ist nicht zuletzt auf den beharrlichen Widerstand der Naturschutzorganisationen zurückzuführen, darunter auch  der WWF, EuroNatur und die kroatische Gesellschaft für Vogel- und Naturschutz.  

Dennoch sind die Kanalisierungspläne noch nicht vom Tisch. „Es ist zu befürchten, dass die kroatische Schifffahrtsbehörde versucht, das Projekt unter einem neuen Deckmantel auferstehen zu lassen und sich um europäische Fördergelder bemüht. Der Kampf um dieses einzigartige europäische Naturerbe ist noch längst nicht gewonnen“, sagt Romy Durst.


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